UN-Hochkommissarin für Menschenrechte schlägt Alarm UN melden hohe Zahl von Todesfällen unter Aktivisten in Kolumbien

Bogotá · Menschenrechtler scheinen in Kolumbien in Gefahr zu sein. Illegale bewaffnete Gruppen könnten ein Grund dafür sein.

 Die kolumbianische Künstlerin Doris Salcedo stellte die Namen getöteter linker Aktivisten im Juni 2019 auf dem Plaza Bolivar in Bogotá aus.

Die kolumbianische Künstlerin Doris Salcedo stellte die Namen getöteter linker Aktivisten im Juni 2019 auf dem Plaza Bolivar in Bogotá aus.

Foto: AP/Ivan Valencia

Das Büro der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte hat wegen einer auffälligen Zahl von Todesfällen unter Aktivisten in Kolumbien Alarm geschlagen. Das UN-Büro teilte mit, 107 Menschenrechtsaktivisten seien 2019 getötet worden. Die Zahl könnte auf 120 steigen, wenn Ermittlungen zu Fällen abgeschlossen seien. 2020 seien bislang mindestens zehn Todesfälle gemeldet worden. Das sei ein Anzeichen dafür, dass der „schreckliche Trend“ nicht nachlasse.

Der Großteil der Todesfälle ereignete sich den Erkenntnissen nach in ländlichen Gebieten mit einer überdurchschnittlich hohen Armutsquote. Dort sind auch illegale bewaffnete Gruppen aktiv. Aktivisten, die sich für bestimmte Gemeinde-, ethnische und indigene Gruppen einsetzten, seien am meisten betroffen gewesen. Wie die Vereinten Nationen mitteilten, ist die Fähigkeit illegaler bewaffneter Gruppen, in Territorium zu gelangen, das einst von linksgerichteten Rebellen kontrolliert wurde, ein Grund für die Entwicklung.

(c-st/dpa)
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