„Beleidigte Leberwurst“ Botschafter Melnyk will sich bei Kanzler Scholz entschuldigen

Berlin · Die Äußerung habe viele Menschen vor den Kopf gestoßen, hat der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk jetzt in einem Interview gesagt. Melnyk hatte Kanzler Scholz als „beleidigte Leberwurst“ bezeichnet.

 Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland, aufgenommen im Bundestag in Berlin. (Archivfoto)

Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland, aufgenommen im Bundestag in Berlin. (Archivfoto)

Foto: dpa/Michael Kappeler

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, will sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für seine umstrittene „Leberwurst“-Äußerung entschuldigen. „Das ist eine Äußerung, die ich im Nachhinein natürlich bedauere“, sagte Melnyk dem „Spiegel“ in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. „Ich werde mich bei ihm persönlich entschuldigen“, kündigte er an.

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Die Äußerung sei „diplomatisch nicht angemessen“ gewesen und habe „viele Menschen nicht nur in Deutschland vor den Kopf gestoßen“, sagte Melnyk weiter. Hintergrund war die Entscheidung von Scholz Anfang Mai gewesen, vorerst nicht in die Ukraine zu reisen. Scholz hatte das damit begründet, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dort damals nicht willkommen gewesen sei. Melnyk hatte daraufhin gesagt, der Kanzler spiele „eine beleidigte Leberwurst“.

Scholz besuchte nach langem Zögern dann Mitte Juni doch die Ukraine. Zuvor hatte es auch ein Telefonat Steinmeiers mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben. Steinmeier war zuvor in der Ukraine eine russlandfreundliche Politik in seiner Zeit als Außenminister vorgeworfen worden.

(chal/AFP)
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