Ukraine-Konflikt Putin laut Nato auf „langen Krieg“ eingestellt

Brüssel · Nach Einschätzung der Nato ist der russische Präsident Wladimir Putin auf einen noch „langen“ Krieg in der Ukraine eingestellt. Es gebe kein Anzeichen dafür, dass Putin sein Ziel aufgegeben habe, „die Ukraine zu kontrollieren“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

 Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Foto: AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Der Kreml-Chef sei dafür auch bereit, neue Militäroffensiven in dem Nachbarland zu führen. „Wir sollten Russland nicht unterschätzen. Russland plant für einen langen Krieg“, betonte Stoltenberg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Die russische Führung mobilisiere weitere Kräfte und sei bereit, „zahlreiche Verluste“ unter ihren Soldaten hinzunehmen. Es sei auch zu beobachten, dass Russland sich weitere Waffen und Munition für seinen Angriffskrieg zu beschaffen versuche.

Stoltenberg bezeichnete es als notwendig, dass die Nato-Staaten die Ukraine weiterhin mit Waffenlieferungen unterstütze. Diese Lieferungen müssten solange anhalten, bis Putin verstehe, dass er „nicht auf dem Schlachtfeld gewinnen“ könne.

Wladimir Putin - Präsident von Russland, eitel, autoritär, entschlossen
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Der Krieg werde höchstwahrscheinlich am Verhandlungstisch beendet werden, wie dies bei den meisten Kriegen der Fall sei, sagte der Nato-Generalsekretär voraus. Jede Verhandlungslösung müsse jedoch den Status der Ukraine als „souveräne und unabhängige Nation“ sicherstellen.

Als Reaktion auf Rückschläge auf dem Schlachtfeld hat Russland in den vergangenen Woche massive Luftangriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine geführt, die immer wieder massive Stromausfälle verursachen. Laut Medienberichten planen die USA nun die Lieferung ihres hochmodernen Patriot-Luftabwehrsystems an die Ukraine. Von der Regierung in Washington wurde dies bislang aber nicht bestätigt.

Stoltenberg bezeichnete es als „zunehmend wichtig“, dass die Nato-Partner die Funktionstauglichkeit ihrer an die Ukraine gelieferten Waffen sicherstellten. Dazu müssten ausreichend Ersatzteile und Munition geliefert werden, forderte er.

(felt/AFP)
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