„Besatzer werden zurückgedrängt“ Ukraine vermeldet Geländegewinne rund um Charkiw

Kiew · Rund um Charkiw vermelden die ukrainischen Streitkräfte Geländegewinne. Im Asow-Stahlwerk sollen die Ukrainer hingegen Dutzenden Angriffen ausgesetzt sein. Im Donbass rücken die Russen vor.

 Rund um Charkiw gewinnen die Ukrainer Gelände zurück.

Rund um Charkiw gewinnen die Ukrainer Gelände zurück.

Foto: dpa/Felipe Dana

Die ukrainischen Streitkräfte haben Geländegewinne rund um die zweitgrößte Stadt Charkiw im Osten des Landes vermeldet. „Die Besatzer werden nach und nach aus Charkiw zurückgedrängt“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zum Mittwoch in einer Videobotschaft. „Die Ortschaften Tscherkassy Tyschky, Rusky Tyschky, Rubischne und Bayrak wurden befreit“, erklärte der ukrainische Generalstab auf Facebook.

Während die russischen Streitkräfte dadurch die Stadt Charkiw „noch weniger“ mit Artiellerieangriffen treffen könnten, habe die „Intensität der Bombardierungen im Bezirk Charkiw zugenommen“. Die russischen Truppen hinterlassen nach Angaben der ukrainischen Regionalverwaltung zudem „Todesfallen“ - Minen.

Die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile von Charkiw waren in den vergangenen Wochen häufig das Ziel russischer Raketenangriffe. Die russischen Truppen rückten zudem bis auf wenige Kilometer an die Stadt heran. Das US-Institut für Kriegsforschung (ISW) erklärte jedoch am Wochenende, dass die ukrainische Armee in diesem Teil des Landes „bedeutende Fortschritte macht und wahrscheinlich in den nächsten Tagen oder Wochen bis zur russischen Grenze vorrücken wird“.

Während die Ukrainer im Nordosten des Landes wieder die Kontrolle über verlorene Gebiete übernehmen, rücken die Russen etwa 150 Kilometer südöstlich im Donbass Stück für Stück vor. Das ukrainische Südkommando meldete „gnadenlose“ Angriffe der russischen Streitkräfte auf Privathäuser, landwirtschaftliche Einrichtungen und die Stromversorgung. Der stellvertretende Bürgermeister der mittlerweile fast vollständig zerstörten Hafenstadt Mariupol, Petro Andryuschtschenko, berichtete indessen, dass die letzten ukrainischen Streitkräfte im Asow-Stahlwerk weiterhin „Dutzenden“ Angriffen ausgesetzt seinen.

Im Süden des Landes hält der „psychologische Druck auf die benachbarte Bevölkerung Transnistriens“ nach Angaben des ukrainischen Militärs an. Demnach drohe eine „Blockade der Region durch die Außerbetriebnahme der Dnjestr-Brücke, die erneut mit Raketen angegriffen wurde“.

Die US-Geheimdienste glauben, dass Russland von den besetzten Gebieten im Donbass und nahe der Krim-Halbinsel eine Landverbindung zur pro-russischen Separatistenregion Transnistrien im Osten der Republik Moldau schaffen will.

(axd/AFP)
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