Türkei als Vermittler Ukraine und Uno wollen mit Russland über Getreide-Korridor verhandeln

Ankara · Russland blockiert Getreidelieferungen in alle Welt mit Kriegsschiffen und Minen vor der ukrainischen Küste. Unter türkischer Vermittlung wollen die Ukraine und die Uno mit Russland über Auswege verhandeln.

Ein Boot der russischen Schwarzmeerflotte patrouilliert am 30. Mai in einer Arie des Seehafens von Mariupol (Archivfoto).

Ein Boot der russischen Schwarzmeerflotte patrouilliert am 30. Mai in einer Arie des Seehafens von Mariupol (Archivfoto).

Foto: dpa/Uncredited

In Istanbul wollen Vertreter Russlands, der Ukraine und der Vereinten Nationen zeitnah über eine Öffnung eines Korridors für ukrainische Getreideexporte beraten. Dies berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Unter Vermittlung der Türkei würden die Parteien dann über eine mögliche Route für den Korridor sowie Versicherungs- und Sicherheitsfragen sprechen.

Thematisiert werden soll zudem die Notwendigkeit, die Transportwege im Kriegsgebiet von Minen freizuräumen. Erörtert werden solle auch eine Schaffung einer Einsatzzentrale, die die Abläufe rund um den Korridor überwachen würde. Über die Notwendigkeit der Einrichtung einer solchen Zone sprach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erst diese Woche in Telefonaten mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und Kremlchef Wladimir Putin.

Russlands Blockade von ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer hat die Verschiffung von Millionen Tonnen Getreide an Länder auf der ganzen Welt verhindert. Moskau erklärte wiederum jüngst, dass internationale Sanktionen wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine die russischen Fähigkeiten beschnitten, Getreide zu exportieren.

Nach UN-Angaben haben weltweite Hungerkrisen als Folge des Krieges ein neues Hoch erreicht. Die Ukraine und Russland produzieren fast ein Drittel des Weizens und der Gerste sowie die Hälfte des Sonnenblumenöls auf der Welt.

(peng/dpa)
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