Gewalt in der Ukraine Schwerer Artilleriebeschuss in Bahnhofsgegend von Donezk

Donezk · Rings um den Bahnhof der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk sind am Montag mehrere Artilleriegeschosse eingeschlagen. Das berichtete ein AFP-Reporter aus der von ukrainischen Regierungstruppen eingekesselten Großstadt.

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Die Straßen in der Gegend wurden von den prorussischen Separatisten abgesperrt, panische Zivilisten flüchteten zu Fuß und in Minibussen aus der Kampfzone. Die ukrainischen Streitkräfte liefern sich seit drei Monaten Gefechte mit den Aufständischen im Osten des Landes.

Die Städte Donezk und Lugansk gelten als wichtigste Hochburgen der Rebellen, die beide strategisch bedeutsamen Ballungszentren zu "Volksrepubliken" erklärt haben. Nach der Einnahme der Rebellenhochburg Slawjansk vor knapp drei Wochen läuteten die Regierungstruppen auch Militäroffensiven auf Donezk und Lugansk ein, um die Aufständischen von dort zu vertreiben. Bislang konnten sie die beiden Städte aber nicht zurückerobern.

Schon am Morgen Explosion in Bahnhofsnähe

Zuvor berichtete bereits ein Reuters-Reporter, dass ukrainische Soldaten in die von Separatisten kontrollierte Stadt einzudringen versuchen. Ein Anführer der Separatisten sagte, es gebe Kämpfe in der Innenstadt in der Nähe eines Bahnhofs. Zuvor war eine laute Explosion zu hören.

Kurz zuvor waren am Flughafen von Donezk drei niederländische Experten zur Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes in der Ost-Ukraine eingetroffen. Es sind die ersten ausländischen Spezialisten, die seit dem mutmaßlichen Abschuss des Flugzeuges am Ort des Geschehens eintrafen.

Ein Sprecher der Separatisten sagte, sie würden den Niederländern helfen, den Absturzort zu besichtigen und die in Kühlwaggons gelagerten Leichen zu inspizieren. Die Rebellen würden auch den Rat der Experten hören, wohin die Toten gebracht werden sollten.

Neben den Niederländern wird auch ein Expertenteam aus Malaysia am Montag in der Ostukraine erwartet. Derzeit sind schon Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in dem Gebiet. Sie waren die ersten Ausländer, die zeitweise Zugang zum Absturzort erhalten hatten.

(afp/reu)
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