Krise in der Ukraine Poroschenko würde beidseitige Waffenruhe akzeptieren

Kiew · Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat seine Bereitschaft zu einer neuen Waffenruhe in der Ukraine erklärt. Er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Telefonat versichert, dass er offen sei für eine "beidseitige Waffenruhe", teilte die ukrainische Präsidentschaft am Freitag mit.

Ukraine: Die ersten Amtstage von Präsident Poroschenko
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Foto: dpa, ukit pt sab ink

Gleichzeitig habe Poroschenko in dem Gespräch am Donnerstagabend betont, dass eine Kontrolle der Grenze zu Russland unerlässlich sei, um das Einsickern von Waffen und Kämpfern aus dem Nachbarland zu verhindern. Nach Angaben Kiews erklärte Merkel, dass eine Überwachung der Grenze durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) aufgrund der Kampfhandlungen derzeit nicht möglich sei.

Poroschenko tauschte sich der Mitteilung zufolge auch mit US-Vize-Außenminister Joe Biden über die Lage in der Ostukraine aus. Biden habe ihm dabei die Unterstützung Washingtons beim Aufbau der Infrastruktur in den von der Armee zurückeroberten Städten zugesagt.

Poroschenko hatte eine einseitige Waffenruhe in der vergangenen Woche für beendet erklärt. Das Militär setzte daraufhin seine Offensive gegen die prorussischen Separatisten fort. Die Regierungstruppen versuchen seit der Einnahme der Rebellenhochburg Slawjansk am vergangenen Samstag auch die strategisch bedeutsamen Großstädte Donezk und Lugansk einzukesseln, um die dortigen Aufständischen zu vertreiben. Bei ihrem Vormarsch übernahm die Armee nach Angaben des Präsidentenbüros die Kontrolle über die 100 Kilometer nördlich von Donezk gelegene Stadt Siwersk. Auch den Grenzposten Tscherwonopartisansk in der Region Lugansk ist demnach wieder in der Hand der Armee.

(DEU)
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