Offizielles Endergebnis der Wahl Ukraine: Letzte Chance für Janukowitsch

Kiew (rpo). Es ist offiziell: Viktor Juschtschenko ist der neue Präsident der Ukraine. Dies gab die Wahlkommission nach einer siebenstündigen Sitzung am Montagabend bekannt. Doch Frieden verspricht die zwei Wochen ersehnte Bekanntgabe nicht. Juschtschenkos Gegenkandidat Viktor Janukowitsch hat Maßnahmen angekündigt.

Janukowitsch strebt ein juristisches Vorgehen gegen das Wahlergebnis an, obwohl er bisher mit seinen Beschwerden vor dem Obersten Gericht gescheitert ist. Sein Sprecher Nester Schuffrich sagte, er werde das Wahlergebnis vor dem Obersten Gerichtshof anfechten. Das Wahlergebnis sei durch "Verstöße gegen das Wahlgesetz und die Verfassung" erreicht worden. Janukowitsch hatte angekündigt, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen. Es ist seine letzte Chance, die Präsidentschaft Juschtschenkos zuu verhindern.

Mit der offiziellen Bekanntgabe ist der Weg für das Parlament frei, einen Termin für Juschtschenkos Amtseinführung festzulegen. Beobachter rechnen damit, dass der neue Präsident noch in dieser Woche, vermutlich am Freitag, sein Amt antritt.

Laut dem offiziellen Endergebnis erhielt der westlich orientierte Juschtschenko bei der Stichwahl am 26. Dezember rund 52 Prozent der Stimmen, sein pro-russischer Gegner Janukowitsch 44 Prozent. Damit konnte Juschtschenko 2,27 Millionen Stimmen mehr auf sich vereinen als der Regierungskandidat. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent.

Die Zeremonie zur Amtseinführung soll im Parlament stattfinden, gefolgt von einer symbolischen Amtseinführung auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew - dem Zentrum der wochenlangen Demonstrationen während der "orangefarbenen Revolution", die Juschtschenko zum Durchbruch verhalf. Beobachter erwarten, dass der neue Präsident noch in dieser Woche vereidigt wird - möglicherweise am Freitag, dem Neujahrstag nach dem von der orthodoxen Kirche verwendeten julianischen Kalender.

Das Ergebnis der ersten Stichwahl vom 21. November, bei der die Wahlkommission zunächst Janukowitsch zum Sieger erklärt hatte, war vom Obersten Gericht nach wochenlangen Protesten der Opposition wegen Fälschungen für ungültig erklärt worden.

(afp)
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