Angriff mit Kamikazedrohnen Ukrainische Luftabwehr fängt erneut Drohnen ab

Kiew · In der Nacht zu Montag steuerten Kamikazedrohnen iranischer Bauart auf die Haupstadt der Ukraine zu. Nach Angaben des Militärs wurden diese abgeschossen. Dennoch kommt es zu Schäden.

 Menschen suchen an Silvester Schutz in einer U-Bahn-Station. Kurz vor und auch nach dem Jahreswechsel haben russische Drohnen erneut das Land angegriffen.

Menschen suchen an Silvester Schutz in einer U-Bahn-Station. Kurz vor und auch nach dem Jahreswechsel haben russische Drohnen erneut das Land angegriffen.

Foto: dpa/-

Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht zum Montag mit Kampfdrohnen angegriffen. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sagte am Morgen, nach Angaben der Luftverteidigungskräfte seien in der Nacht 40 Drohnen auf die Hauptstadt zugesteuert, die alle zerstört worden seien: 22 über Kiew, drei in der Umgebung und 15 über benachbarten Regionen.

Das ukrainische Luftwaffenkommando teilte mit, in der Nacht seien 39 sogenannte Kamikazedrohnen iranischer Bauart sowie zwei Orlan-Drohnen aus russischer Produktion und eine X-59-Rakete über der Ukraine abgeschossen worden. Eine Infrastruktureinrichtung in der Hauptstadt wurde beschädigt, und in einem Stadtviertel kam es zu einer Explosion, wie der Bürgermeister sagte. Es war nicht klar, ob dies durch Drohnen oder andere Geschosse verursacht wurde. Ein verletzter 19-Jähriger Mann wurde nach Angaben Klitschkos in ein Krankenhaus eingeliefert. In der Stadt kam es zu Stromausfällen.

In Umgebung von Kiew wurden nach Angaben von Gouverneur Oleksij Kuleba wichtige Infrastruktur und Wohngebäude getroffen. Nach Angaben von Gouverneur Vitali Kim wurden sieben Drohnen über der Region Mykolajiw im Süden und drei weitere in der Region Dnipropetrowsk abgeschossen.

Erst in der Silvesternacht wurden landesweit mindestens vier Zivilisten bei Drohnenangriffen getötet und Dutzende verwundet, wie die ukrainischen Behörden mitteilten. Das vierte Opfer, ein 46 Jahre alter Einwohner von Kiew, starb am Montagmorgen in einem Krankenhaus.

Mehrere Explosionen erschütterten am Samstag und in der folgenden Nacht die Hauptstadt und andere Gebiete der Ukraine. 36 Stunden zuvor hatte Russland Raketenangriffe gestartet und dabei auf Einrichtungen der Energieinfrastruktur abgezielt. Die ungewöhnlich schnell aufeinanderfolgenden Angriffe alarmierten die ukrainischen Behörden.

In Russland traf eine ukrainische Drohne eine Energieanlage in der Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine, wie Gouverneur Alexander Bogomas am Montag mitteilte. Ein Dorf sei deshalb von der Stromversorgung abgeschnitten.

(mzu/dpa)
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