Streit über Sinn der Bündnisfreiheit Österreich ist neutral, oder?

Wien · Nicht nur Finnland und Schweden stellen ihre Bündnisfreiheit in Frage: In Österreich löste der Ukraine-Krieg jetzt eine Debatte über die Zukunft und den Sinn der Neutralität aus – begleitet von dumpfen Drohungen aus Moskau.

Die österreichische Flagge und die Flagge der EU (Symbolfoto).

Die österreichische Flagge und die Flagge der EU (Symbolfoto).

Foto: dpa/Florian Wieser

Am Wochenende hat ein bislang unbekannter Täter das Gebäude der russischen Botschaft in Wien mit roten Farbbeuteln beworfen. Das Außenministerium in Moskau  protestierte in einer Note gegen „diesen barbarischen Akt“, der offenbar als schlimmer eingeschätzt wird als die Bombardierung ukrainischer Städte und die zynische Terrorisierung der unbewaffneten Zivilbevölkerung durch die russische Armee. In einer Protestnote heißt es, Regierungsvertreter des „scheinbar neutralen Österreich“ hätten sich mit „einseitigen und empörenden Aussagen zu antirussischer Rhetorik“ hinreißen lassen. Mit drohendem Unterton wird hinzugefügt, Russland werde derlei „Zweifel an der Neutralität“ in den künftigen Beziehungen „berücksichtigen“.