Alltag in Kiew Die unbesiegte Stadt

Kiew · In Kiew stellen sich die Menschen gegen ihre Ängste. Obwohl jederzeit Luftangriffe möglich sind, strömen sie auf die Terrassen der Cafés und Bars. Einsamkeit und existenzielle Sorgen verbergen sich hinter Lebenslust. Zum Trauern ist keine Zeit.

 Sandsäcke bedecken das Denkmal der Fürstin Olga in der Innenstadt von Kiew.

Sandsäcke bedecken das Denkmal der Fürstin Olga in der Innenstadt von Kiew.

Foto: dpa/Natacha Pisarenko

Jogger drehen an einem Sonntagmorgen in aller Frühe ihre Runden auf dem Maidanplatz in Kiew. Sie weichen Barrieren aus Metall und Beton aus und umkurven einen Haufen Sandsäcke vor dem Eingang zur Me­tro, als gehöre der Slalom zur ihrem Trainingsparcours. Es ist einiges los für einen Morgen in einer Stadt im Kriegszustand. Junge Leute sitzen an einer Bushaltestelle und gähnen, als hätten sie gerade einen Club verlassen. Dabei herrscht Ausgangssperre in Kiew nach 23 Uhr. Das Nachtleben steht still.