Propaganda im Ukraine-Krieg Kreml präsentiert Traktoren als zerstörte Leopard-Panzer

Düsseldorf · Russland erklärt seit Tagen, die vermeintliche Offensive der Ukrainer zurückzuschlagen. Das Verteidigungsministerium zeigt nun ein Video, das den Abschuss eines Leopard-Panzers zeigen soll. Selbst prorussische Blogger kritisieren dies als offensichtliche Fälschung.

 Ein Screenshot aus dem Telegram-Video. Ein Gefährt steht auf einem Feld.

Ein Screenshot aus dem Telegram-Video. Ein Gefährt steht auf einem Feld.

Foto: Telegram

Russlands Verteidigungsministerium hat die Vereitelung der ukrainischen Großoffensive und die Zerstörung von Kampfpanzern Leopard gemeldet - dabei aber offenbar falsche „Beweisbilder“ präsentiert. Auf dem Video sei die Zerstörung eines Traktors zu sehen, urteilte der prorussische Militärblog „Wojenny Oswedomitel“ am Dienstag nach Ansicht der Bilder. „Er ging dann in die Berichte des Verteidigungsministeriums als Leopard 2 ein.“ Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte zuvor unter anderem die Vernichtung von acht Leopard-Kampfpanzern verkündet.

Auch andere russische Militärblogger kritisierten die Erfolgsmeldung als offensichtliche Ente. Nach Angaben des nationalistischen Bloggers Fighterbomber handelt es sich um Bilder aus dem Vorjahr. Zu der Zeit verfügte Kiew noch nicht über westliche Kampfpanzer des Typs Leopard. Die meisten Leopard-Panzer hat Deutschland an die Ukraine geliefert. Sie sollen dem Land während der geplanten Offensive bei der Rückeroberung ihrer von Russland besetzten Territorien helfen.

 Dieses Bild soll einen Leopard-Panzer nach einem Treffer zeigen. Russischen Bloggern zufolge handelt es sich aber um einen alten Traktor.

Dieses Bild soll einen Leopard-Panzer nach einem Treffer zeigen. Russischen Bloggern zufolge handelt es sich aber um einen alten Traktor.

Foto: Telegram

Das russische Verteidigungsministerium ist in der Vergangenheit schon mehrfach mit Übertreibungen in ihren Erfolgsmeldungen aufgefallen. So hat die russische Armee nach Angaben ihres Sprechers Igor Konaschenkow inzwischen etwa deutlich mehr ukrainische Flugzeuge abgeschossen als das Land je hatte.

(csi/dpa)
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