Ukraine Kiew: Nur noch vereinzelte Gefechte im Osten

Kiew · Im Kriegsgebiet Ostukraine hat sich die Lage zwei Wochen nach Einigung der Konfliktparteien auf eine Feuerpause weiter beruhigt. Allerdings ist es trotz der seit zwei Wochen geltenden Waffenruhe nach Angaben Kiew erneut zu vereinzelten Gefechten gekommen.

Rund um den zerstörten Flughafen von Donezk seien Stellungen der Regierungstruppen von prorussischen Kämpfern attackiert worden, sagte Armeesprecher Andrij Lyssenko am Samstag. Auch nahe dem Bahnknotenpunkt Debalzewe habe es am Freitagabend neue Kämpfe gegeben. Andernorts habe die Waffenruhe gehalten.

Binnen 24 Stunden sei kein Soldat getötet worden, sagte Lyssenko. Am Freitag hatte Kiew drei getötete Soldaten gemeldet. Bei der Umsetzung des Minsker Friedensplans waren zuletzt leichte Fortschritte zu verzeichnen gewesen. Armee und Rebellen begannen damit, schwere Waffen von der Frontlinie abzuziehen. Auch die Intensität der Kämpfe nahm in den vergangenen Tagen ab.

Die Ukraine-Gesandte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sprach am Freitag bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats von "ermutigenden Anzeichen" für eine Stabilisierung der Lage. Von einer vollständigen Umsetzung des Minsker Abkommens seien die Konfliktparteien aber noch "weit entfernt", sagte die OSZE-Sondergesandte Heidi Tagliavini. Die Ukraine stehe an einem entscheidenden Wendepunkt, es bestehe "das Risiko einer erneuten Eskalation".

Die prorussischen Rebellen kämpfen im Osten der Ukraine seit Monaten gegen die ukrainische Armee. Fast 5800 Menschen wurden seit Beginn der Konflikts getötet. Am 12. Februar unterzeichneten beide Seiten unter internationaler Vermittlung einen Friedensfahrplan. Die Waffenruhe wurde seitdem jedoch immer wieder gebrochen, auch der Abzug schwerer Waffen verzögerte sich.

(AFP)
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