Symbolisches Treffen am Muttertag Jill Biden trifft überraschend ukrainische First Lady Selenska

Uschhorod · US-First-Lady Jill Biden ist in der ukrainischen Grenzstadt Uschhorod überraschend mit der Frau von Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Olena Selenska und ihre Kinder halten sich aus Sicherheitsgründen normalerweise an einem geheim gehaltenen Ort auf.

 Jill Biden und Olena Selenska bei ihrem Treffen in Uschhorod.

Jill Biden und Olena Selenska bei ihrem Treffen in Uschhorod.

Foto: AP/Susan Walsh

„Ich wollte am Muttertag kommen“, sagte Biden Olga Selenskyj in der Hauptstadt des Oblasts Transkarpatien, der direkt an der Grenze zur Slowakei liegt. „Ich dachte, es ist wichtig, dem ukrainischen Volk zu zeigen, dass dieser Krieg aufhören muss, dass dieser Krieg brutal ist und dass das amerikanische Volk zum ukrainischen Volk steht.“

Biden war per Auto nach Uschhorod gekommen. Sie traf sich mit der ukrainischen First Lady in einem kleinen Klassenzimmer und sprach dort zunächst mit ihr in Anwesenheit von Medienvertretern. Dann zogen sich beide zu einer privaten Unterredung zurück, Olena Selenska und ihre Kinder halten sich aus Sicherheitsgründen ansonsten an einem geheim gehaltenen Ort auf.

Selenska dankte Biden für ihren Mut, in die Ukraine zu kommen. „Wir verstehen, was es für eine US-First-Lady heißt, hierher während eines Kriegs zu kommen, an dem es jeden militärische Aktionen gibt, wo es jeden Tag Luftalarme gibt - selbst heute“, sagte sie.

Zuvor hatte Jill Biden in der Slowakei ein Aufnahmezentrum für ukrainische Kriegsflüchtlinge besucht. In einer Schule in Kosice sprach sie mit Flüchtlingskindern, die dort unterrichtet werden, und deren Eltern. Sie wolle zeigen, dass die Amerikaner sie unterstützten, sagte Biden. Die Kinder hatten zum Muttertag Geschenke gebastelt.

Das Aufnahmezentrum an einem Busbahnhof in Kosice ist eines von sechs in der Slowakei und versorgt nach US-Angaben im Durchschnitt täglich etwa 300 bis 350 Menschen. Sie werden in Notunterkünfte gebracht, erhalten unter anderem Essen, Kleidung und die Möglichkeit, sich zu duschen.

Mit einer Mutter sprach Biden länger. Es falle ihr schwer, ihren drei Kindern den Krieg zu erklären, sagte Viktorie Kutotscha, die wie Biden Lehrerin ist. Sie wisse ja nicht einmal selbst, warum es diesen Krieg gebe.

In einem Dorf an der ukrainischen Grenze ließ sich Biden schildern, wie die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterstützen. Sie nahm auch an einem Gottesdienst in einem Zelt teil, in dem für die Menschen in der Ukraine gebetet wurde. Unmittelbar nach Beginn der russischen Invasion Ende Februar waren pro Tag etwa 10 000 Ukrainer in die Slowakei geflüchtet. In den vergangenen Tagen waren es pro Tag durchschnittlich weniger als 2000.

Biden informiert sich auf einer viertägigen Reise über die Aufnahme von Menschen, die vor der russischen Invasion in die Ukraine von dort geflohen sind. Am Freitag und Samstag war sie in Rumänien, wo sie außer Flüchtlingen auch US-Soldaten traf.

(felt/dpa)
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