Menschenrechtsverletzung in China Neue Dokumente enthüllen willkürliche Verfolgung von Uiguren

Peking · Geheime Dokumente aus dem chinesischen Machtapparat enthüllen die willkürlichen Gründe für die Inhaftierung von Uiguren in Umerziehungslagern. Die Listen führen Details über 300 Personen, die von den chinesischen Behörden interniert wurden.

 Eine Angehörige der uigurischen Minderheit in China bei einer Demonstration in Ürümqi in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina.

Eine Angehörige der uigurischen Minderheit in China bei einer Demonstration in Ürümqi in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina.

Foto: dpa/Oliver Weiken

Kopftuch oder Bärte tragen, einen Pass beantragen, eine Pilgerfahrt oder Verwandte im Ausland können schon ausreichen, wie die Listen zeigen, über die eine Gruppe von deutschen und internationalen Medien am Dienstag berichtete. Unter ihnen sind der NDR, WDR, die Deutsche Welle und „Süddeutsche Zeitung“.

Die Listen mit persönlichen Angaben zu überwachten Personen stammen aus dem Kreis Karakax (Regierungsbezirk Hotan). Sie umfassen rund 140 Seiten und führen unter anderem detaillierte Informationen zu mehr als 300 Personen auf, die in Lagern interniert sind oder waren. Nach Schätzungen von Menschenrechtlern sind Hunderttausende Uiguren in solche Umerziehungslager gesteckt worden, die Chinas Regierung als freiwillige Berufsbildungseinrichtungen beschreibt.

In China leben schätzungsweise zehn Millionen Uiguren, die meisten in Xinjiang. Sie sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen wirtschaftlich, politisch und kulturell unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan China einverleibt. Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor.

(ala/dpa)
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