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Libysche Rebellen auf dem Vormarsch Übergangsrat entlässt seine Regierung

Bengasi (RPO). Der Präsident des Nationalen Übergangsrats der libyschen Rebellen, Mustafa Abdeldschalil, hat offenbar seine Regierung entlassen. Das Exekutivbüro sei suspendiert worden, sagte Rebellensprecher Mohammed el Kisch.

Die zentralen Punkte der Libyen-Resolution der UN
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Foto: AFP

Die libysche Führung von Machthaber Muammar el Gaddafi beschuldigte derweil die NATO-Truppen im Land, für den Tod von 85 Zivilisten verantwortlich zu sein. Nach Kischs Worten forderte Abdeldschalil die Nummer zwei des Übergangsrats, Mahmud Dschibril, auf, die Führungsriege auszutauschen.

Es sei sicher, dass einige Mitglieder "nicht zurückkehren" würden. Auch Rebellensprecher Schamsiddin Abdulmolah bestätigte die Entlassung des Exekutivbüros. Dschibril, der bei den Rebellen die Funktion eines Ministerpräsidenten innehat, werde ein neues Exekutivbüro zusammenstellen, sagte Abdulmolah.

Das Exekutivbüro besteht aus etwa 15 Mitgliedern, die für die Verwaltung der unter Rebellenkontrolle stehenden Gebiete im Osten Libyens zuständig sind. Die Entscheidung zur Regierungsumbildung erfolgte nur eine Woche nach dem Tod des Militärchefs der Rebellen, Abdel Fatah Junes. Der Mord hatte zu Spekulationen über mögliche Täter und eine Spaltung der Rebellenbewegung geführt. Die Ermittlungen zum Tod des Militärchefs dauern noch an.

Die Europäische Union beschloss indes neue Sanktionen gegen die Führung von Libyens Machthaber Gaddafi. Wie das französische Außenministerium am Dienstag in Paris mitteilte, wurden sie am Vortag gegen zwei mit der Regierung verwobene Unternehmen verhängt. Den Angaben zufolge handelte es sich um die Ölfirma El Scharara und eine mit Verwaltungsfragen befasste Organisation. Damit seien nun 42 Unterstützer Gaddafis und 49 Organisationen mit Sanktionen belegt.

Die libysche Führung beschuldigte die in Libyen eingesetzten NATO-Truppen, in einem Dorf im Westen des Landes 85 Zivilisten getötet zu haben. Der Ort Madscher südlich der Stadt Sliten sei am Montagabend aus der Luft getroffen worden, sagte Regierungssprecher Mussa Ibrahim vor Journalisten am Ort des Geschehens. Dabei seien 33 Kinder, 32 Frauen und 20 Männer ums Leben gekommen. Nach seinen Angaben fielen insgesamt sechs Bomben auf das Dorf.

Die NATO hatte zuvor lediglich erklärt, dass sie am Sonntag in der Umgebung von Sliten acht Ziele angegriffen habe. Dabei habe es sich um vier Kontroll- und Kommandozentralen der libyschen Armee, ein Militärlager, ein Waffendepot, eine Panzerabwehreinrichtung sowie eine Abschussrampe für mehrere Raketen gehandelt. Zu möglichen weiteren Luftangriffen am Montag äußerte sich die Militärallianz zunächst nicht.

Die um Sliten kämpfenden Rebellen hatten am Montag mitgeteilt, dass ihnen die Munition ausgehe. Zudem seien in der Nacht zuvor bei Angriffen von Gaddafis Truppen auf die Gegend vier Aufständische getötet und weitere 40 verletzt worden. Die NATO unterstützt die Aufständischen in Libyen bei ihrem Kampf gegen Gaddafi. Seit Mitte März fliegt sie Luftangriffe auf seine Truppen. Ein Mandat der Vereinten Nationen erlaubt den Einsatz zum Schutz der Zivilbevölkerung.

(AFP)
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