Anschlag in Tunesien Selbstmordattentäterin verletzt neun Menschen

Tunis · Eine heftige Explosion hat am Montag das Zentrum von Tunis erschüttert. Eine Selbstmordattentäterin soll einen Anschlag auf Polizisten verübt haben. Das Auswärtige Amt aktualisiert die Sicherheitshinweise für Tunesien.

 Polizisten sichern den Tatort in Tunis.

Polizisten sichern den Tatort in Tunis.

Foto: dpa/Riadh Dridi

In Tunis soll sich am Montag eine Frau in der Nähe einer Polizeipatrouille in die Luft gesprengt haben. Das berichtet das tunesische Innenministerium. Die Selbstmordattentäterin sei dabei gestorben. Acht Polizisten und ein Zivilist seien verletzt worden. Abgesehen von der Attentäterin gab es offenbar keine Toten. Die Täterin sei zuvor nicht polizeilich bekannt gewesen.

Die 30-Jährige habe sich kurz vor 14 Uhr in der Avenue Habib Bourguiba vor dem Städtischen Theater in die Luft gesprengt, sagte ein Ministeriumssprecher nach einem Bericht der Agentur Tap. Die Straße gilt als kulturelles, politisches und wirtschaftliches Herz der Hauptstadt. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah, dass am Tatort viele Krankenwagen eintrafen, um die Verletzten in Krankenhäuser zu bringen. Das Gebiet wurde von der Polizei abgesperrt.

Der Radiosender Mosaique FM berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Attentäterin habe einen Gürtel mit einer kleinen Menge Sprengstoff getragen. Sie stamme aus der Region Mahdia im Osten von Tunesien. Sicherheitskräfte hätten nach dem Anschlag ihre Wohnung durchsucht.

Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte nach dem Anschlag seine Sicherheitshinweise für Tunesien-Reisende. Demnach ist „mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen" zu rechnen. Reisende sollten "besondere Vorsicht walten lassen, den Bereich weiträumig meiden und Anweisungen der Sicherheitskräfte befolgen".

Es ist der erste Anschlag in der tunesischen Hauptstadt seit drei Jahren. Im November 2015 waren bei einem Anschlag auf einen Bus der Präsidentengarde zwölf Menschen und der Attentäter getötet worden. Zuvor hatte es im gleichen Jahr einen Anschlag an einem Badestrand in Sousse und im bei Touristen beliebten Bardo-Museum in Tunis gegeben. Dabei starben knapp 60 Menschen.

Erst vor kurzem wurde der Ausnahmezustand in Tunesien erneut um einen Monat verlängert. Vor allem in den Regionen an der algerischen und der libyschen Grenze kommt es immer wieder zu Angriffen und Anschlägen auf Sicherheitskräfte. Allgemein hatte sich die Sicherheitslage in dem nordafrikanischen Land deutlich verbessert.

Tunesien ist das einzige Land der Region, das nach dem sogenannten „Arabischen Frühling“ umfangreiche demokratische Reformen eingeleitet hatte. Das Land kämpft mit starken wirtschaftlichen Problemen.

Bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum der tunesischen Hauptstadt Tunis sind nach offiziellen Angaben mindestens neun Menschen verletzt worden. Eine Frau habe sich in der Nähe eines Polizeiwagens in die Luft gesprengt, teilte das tunesische Innenministerium mit. Unter den Verletzten seien acht Polizisten und ein Zivilist. Die Attentäterin starb.

Unmittelbar nach der Explosion auf der zentralen Prachtstraße im Herzen der tunesischen Hauptstadt riegelten Sicherheitskräfte die Gegend ab. Zahlreiche Krankenwagen waren vor Ort. Die Avenue Bourguiba ist gesäumt von Cafés und mehrere internationale Hotels befinden sich hier. Die Straße führt direkt in die Altstadt von Tunis, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Auch das Innenministerium und die französische Botschaft liegen an der Straße.

Bei der Attentäterin handele es sich um eine 30-jährige Frau aus dem Küstenort Mahdia im südlichen Tunesien, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Sie sei bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten und habe keine Verbindungen zu Terrorgruppen gehabt.

Es ist der erste Anschlag in der tunesischen Hauptstadt seit drei Jahren. Im November 2015 waren bei einem Anschlag auf einen Bus der Präsidentengarde zwölf Menschen und der Attentäter getötet worden. Zuvor hatte es im gleichen Jahr einen Anschlag an einem Badestrand in Sousse und im bei Touristen beliebten Bardo-Museum in Tunis gegeben. Dabei starben knapp 60 Menschen.

Erst vor kurzem wurde der Ausnahmezustand in Tunesien erneut um einen Monat verlängert. Vor allem in den Regionen an der algerischen und der libyschen Grenze kommt es immer wieder zu Angriffen und Anschlägen auf Sicherheitskräfte. Allgemein hatte sich die Sicherheitslage in dem nordafrikanischen Land deutlich verbessert.

Tunesien ist das einzige Land der Region, das nach dem sogenannten „Arabischen Frühling“ umfangreiche demokratische Reformen eingeleitet hatte. Das Land kämpft mit starken wirtschaftlichen Problemen.

(wer/AFP/dpa/AP)
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