Rückschlag im Friedenprozess Türkische Armee liefert sich Gefechte mit PKK
Ankara · Ungeachtet des jüngsten Friedensappells des kurdischen Rebellenchefs Abdullah Öcalan hat sich die Armee am Samstag im Südosten der Türkei Gefechte mit der PKK geliefert. Es ist ein bedeutender Rückschlag im ohnehin stockenden Friedensprozess.
Neue Gefechte im Ostern der Türkei. Hubschrauber, Aufklärungsflugzeuge und eine Kommandoeinheit seien in die Region Agri entsandt worden, erklärten die türkischen Streitkräfte auf ihrer Website. Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hätten das Militär angegriffen, dabei seien vier Soldaten verletzt worden. Die Kämpfe, die eine Bedrohung des Friedensprozesses darstellen könnten, dauerten am Samstag zunächst noch an.
Der Co-Vorsitzende der türkischen Kurdenpartei HDP, Selahattin Demirtas, nannte die neuerlichen Kämpfe eine "traurige und beunruhigende Entwicklung". Es müsse aufgeklärt werden, was genau passiert sei, sagte er im Fernsehen. Der stellvertretende Ministerpräsident Yalcin Akdogan sprach im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter von "terroristischen Angriffen".
Der inhaftierte PKK-Chef Öcalan hatte Mitte März seinen Aufruf zu einer friedlichen Beilegung des Kurdenkonflikts bekräftigt. Sollte die Türkei einer Reihe von demokratischen Reformen zustimmen, soll die PKK demnach bei einem Parteitag den endgültigen Gewaltverzicht beschließen.
In dem seit mehr als 30 Jahren andauernden Konflikt zwischen der PKK und dem türkischen Staat sind mehr als 40.000 Menschen getötet worden. Seit zwei Jahren herrscht im früheren Kampfgebiet in Südostanatolien eine Waffenruhe.