Kurden im Fokus Türkei will Militäreinsätze im Irak und Syrien ausweiten

Istanbul · Fünf Tage dauerte die türkische Offensive vergangene Woche in der nordirakischen Grenzprovinz Dohuk. Nach diesern Operation will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Militäreinsätze seines Landes ausweiten.

 Der türkische Präsident  Recep Tayyip Erdogan (Archivbild).

Der türkische Präsident  Recep Tayyip Erdogan (Archivbild).

Foto: AP/Burhan Ozbilici

Man sei umso entschlossener, „jenseits unserer Grenzen einen Sicherheitsbereich zu erschaffen, um unser Volk und unseren Staat zu schützen“, sagte Erdogan am Dienstag vor Anhängern seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP in der Schwarzmeerprovinz Trabzon. Die jüngste Militäroperation in der irakischen Region Gara habe diesen Vorsatz bestärkt. „Gara ist gefallen, mit Gottes Hilfe ist die Sache nun vorbei“, sagte er.

„Wir werden unsere Operationen, die wir seit einiger Zeit durchführen und wichtige Fortschritte erlangt haben, künftig auf Regionen ausweiten, wo die Bedrohung immer noch groß ist“, sagte Erdogan. Er nannte dabei nicht explizit Irak und Syrien, die Türkei ist aber in der Vergangenheit immer wieder militärisch gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Irak sowie gegen die Kurdenmiliz YPG und die Terrormiliz IS in Syrien vorgegangen. Die Türkei hält in Syrien Grenzregionen besetzt.

Eine fünftägige türkische Offensive vergangene Woche in der nordirakischen Grenzprovinz Dohuk hatte auch die Befreiung von türkischen Geiseln zum Ziel, die dann tot aufgefunden wurden. Ankara wirft der PKK vor, die 13 Gefangenen, darunter Soldaten und Polizisten, exekutiert zu haben. Die PKK dagegen erklärte, sie seien durch türkische Bombardements gestorben.

Erdogan sagte, man werde den „Terroristen“ im Land und jenseits der Grenzen „keine Luft zum Atmen lassen.“ Dabei wolle man es nicht belassen. „Damit wir nicht wieder so einen Angriff erleben, werden wir an den Orten, die wir gesichert haben, so lange bleiben, wie es nötig ist.“

Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation. Für die Türkei ist die Kurdenmiliz YPG der syrische Ableger der PKK und damit ebenfalls eine Terrororganisation. Die USA dagegen sehen in der YPG einen Verbündeten im Bürgerkriegsland Syrien.

(felt/dpa)
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