Kampf gegen den IS Türkei schließt Bodentruppeneinsatz in Syrien nicht mehr aus

Istanbul · Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat in einem TV-Interview bestätigt, dass seine Regierung bereit sei, Bodentruppen nach Syrien zu schicken, sollte es nötig werden. Zunächst setzte man aber auf die Unterstützung gemäßigter syrischer Rebellen.

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Der Weiße Palast des türkischen Präsidenten Erdogan

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Im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien schließt der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu die Entsendung von Bodentruppen nicht mehr aus. Wenn moderate syrische Rebellen aber die Dschihadisten wirksam bekämpften, gebe es "keine Notwendigkeit für andere Länder, die Türkei eingeschlossen, Bodentruppen zu schicken", sagte Davutoglu am Dienstag in einem Interview mit dem britischen Sender BBC.

Der türkische Regierungschef hob in dem Interview hervor, dass ein zentrales Ziel der Zusammenarbeit zwischen der Türkei und den USA im Kampf gegen den IS die Schaffung eines "sicheren Gebiets" sei, das frei von IS-Kämpfern sei. Dorthin könne dann ein Teil der 1,8 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei zurückkehren. Sie könnten dort leben "ohne jede Angst, angegriffen und getötet zu werden", sagte Davutoglu der BBC.

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Die Nato-Partner Türkei und USA hatten Ende Juli die Schaffung einer IS-freien Zone in Nordsyrien vereinbart. Davutoglu schloss damals den Einsatz türkischer Bodentruppen in dem Nachbarland aus. Kurz vor der Vereinbarung hatte die Türkei, der lange vorgeworfen wurde, den IS zu dulden oder sogar zu unterstützen, erstmals Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien geflogen. Außerdem erlaubte sie der US-Armee die schon lange geforderte Nutzung der Luftwaffenbasis Incirlik für Angriffe auf den IS.

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Die US-Regierung relativierte am Dienstag das Ziel einer IS-freien Zone in Syrien. "Es gibt keine Zone, kein sicherer Rückzugsort, wir reden hier nicht darüber", sagte Vize-Außenamtssprecher Mark Toner in Washington. "Wir reden über anhaltende Bemühungen, den IS aus der Region zu vertreiben", fügte er hinzu.

(AFP)
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