Türkei Festnahmen wegen Anti-Erdogan-Einträgen in sozialen Medien

Istanbul · Nach dem Putschversuch geht der türkische Staat nicht nur gegen Militärangehörige, Polizisten, Juristen und Lehrer vor. Auch wer sich in sozialen Medien kritisch äußert, muss mit Besuch von der Polizei rechnen.

 Wer etwas gegen Präsident Erdogan sagt, muss mit einer Festnahme rechnen

Wer etwas gegen Präsident Erdogan sagt, muss mit einer Festnahme rechnen

Foto: ap, BO

In mehreren türkischen Städten seien sieben Personen festgenommen worden, die entweder den Putschversuch gelobt oder Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert hätten. Dies meldete unter anderem "CNN Türk".

Den Festgenommenen werde unter anderem vorgeworfen, mit Einträgen in sozialen Medien "die verfassungsmäßige Ordnung gestört", "Kriminelle gelobt" oder Erdogan beleidigt zu haben. Die Zeitung "Cumhuriyet" berichtete, dass im nordwesttürkischen Tekirdag ein 18-Jähriger nach angeblicher Beleidigung des Präsidenten verhaftet worden sei.

Nach dem Putschversuch hatte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu von einer Aufforderung der Polizeidirektion Ankara berichtet, Profile zu melden, die "terroristische Aktivitäten" unterstützten und "schwarze Propaganda" betrieben. Bürgern wurde empfohlen, Screenshots (Bildschirmfotos) anzufertigen und die Profilinformationen der verdächtigen Nutzer weiterzugeben. Unklar war, ob die jüngsten Festnahmen auf die erbetenen "Meldungen" zurückzuführen sind.

(crwo/dpa)
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