Medienbericht Cavusoglu will Gabriel bereits im März treffen

Istanbul · Der türkische Außenminister will Medienberichten zufolge ebenfalls nach Deutschland kommen – Mevlüt Cavusoglu wird sich demnach nächste Woche mit Bundesaußenminister Sigmar Gabriel treffen.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

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Der türkische Außenminister will Medienberichten zufolge ebenfalls nach Deutschland kommen — Mevlüt Cavusoglu wird sich demnach nächste Woche mit Bundesaußenminister Sigmar Gabriel treffen.

Türkei: Cavusoglu will Gabriel bereits im März treffen
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Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Das Treffen sei in Deutschland für den 8. März geplant, meldete Anadolu am Freitag nach einem Telefonat der Minister unter Berufung auf diplomatische Kreise.

Vom Außenministerium in Berlin gab es zunächst keine Stellungnahme dazu. Sprecher Martin Schäfer hatte aber am Vormittag gesagt, dass man sich um eine Gespräch mit Cavusoglu bemühe. "Es macht Sinn, miteinander das Gespräch zu suchen. Auch wenn es noch so schwierig ist", sagte Schäfer.

Die Türkei hatte zuvor Deutschland vorgeworfen, das von Staatschef Recep Tayyip Erdogan angestrebte Präsidialsystem in der Türkei verhindern zu wollen. Deutschland müsse lernen, "sich zu benehmen", wenn es die Beziehungen zur Türkei aufrechterhalten wolle, hatte Cavusoglu am Freitag erklärt.

Mitte April findet in der Türkei zu der umstrittenen Reform Erdogans ein Referendum statt, bei dem auch in Deutschland lebende Türken wahlberechtigt sind. Cavusoglu warf der Bundesregierung nach dem Untersagen der Wahlkampfveranstaltungen vor, sie messe mit zweierlei Maß.

Deutschland wolle keine "starke Türkei", sagte Cavusoglu am Freitag. "Sie wollen nicht, dass die Türkei da Wahlkampf macht, sie arbeiten für ein 'Nein'", sagte er mit Blick auf das Referendum. "Sie wollen sich einer starken Türkei in den Weg stellen." Die Bundesregierung missachte "die Demokratie, die freie Meinungsäußerung und die Versammlungsfreiheit".

Das Verhältnis der beiden Länder ist nach der Inhaftierung des deutsch-türkischen "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel ohnehin ohnehin bereits angeschlagen: Parteiübergreifend war scharfe Kritik an Ankara laut geworden, bis hin zu Forderungen nach einem Einreiseverbot für Staatschef Recep Tayyip Erdogan und seine Regierung.

(isw/dpa/AFP)
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