Reise in das türkische Erdbebengebiet Baerbock und Faeser wollen mit Betroffenen und Helfern sprechen

Berlin/Gaziantep · Mehr als 47 000 Menschen sind bei den Erdstößen im türkisch-syrischen Grenzgebiet vor zwei Wochen ums Leben gekommen. Am Montag bebte die Erde erneut. Zwei deutsche Ministerinnen sind jetzt zu einer Reise in das türkische Erdbebengebiet aufgebrochen. Was sie dort tun wollen.

 Außenministerin Baerbock (rechts, Bündnis 90/Die Grünen) und Innenministerin Faeser (SPD, links) steigen in das Regierungsflugzeug, mit dem sie in die Türkei fiegen.

Außenministerin Baerbock (rechts, Bündnis 90/Die Grünen) und Innenministerin Faeser (SPD, links) steigen in das Regierungsflugzeug, mit dem sie in die Türkei fiegen.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sind am Dienstag zu einem gemeinsamen Besuch in das Erdbebengebiet im Südosten der Türkei abgeflogen. Die Regierungsmaschine mit den Ministerinnen soll in die Stadt Gaziantep fliegen. Baerbock und Faeser planen bei ihrem Besuch unter anderem einen Besuch des für Hilfsgüterlieferungen wichtigen Flughafens in Gaziantep und der besonders stark von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Region um die Stadt Kahramanmaras.

Nach Angaben des Auswärtigen Amts wollten die Ministerinnen mit ihrem Besuch den Menschen vor Ort ihre „Solidarität und Unterstützung versichern“ und sich ein „genaues Bild der Lage“ machen.

Vor ihrer Abreise in die vom Erdbeben erschütterte Region im Süden der Türkei haben Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Betroffenen weitere Unterstützung versprochen. „Wir wissen darum, dass der Wiederaufbau den Menschen in der Region enorme Kraft und Energie abverlangen wird“, erklärte Baerbock am Dienstag vor dem Abflug in Berlin. Sie wolle sich vor Ort gemeinsam mit Faeser „ein Bild machen, Betroffenen zuhören und schauen, wie wir auch weiter bestmöglich helfen und unseren Teil dazu beitragen können, den Menschen wieder eine Perspektive zu geben“.

In Gaziantep planen die Ministerinnen demnach unter anderem die Übergabe von Hilfsgütern des Technischen Hilfswerks (THW) an den türkischen Katastrophenschutz. Zudem sind Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von im Erdbebengebiet tätigen Hilfsorganisationen geplant.

In der Region Kahramanmaras wollen Baerbock und Faeser den Angaben zufolge in einem Not-Zeltlager für Erdbebenopfer mit Betroffenen sowie Helferinnen und Helfern sprechen. Zum Abschluss ist der Besuch einer wieder eröffneten Visa-Annahmestelle sowie eines neu eingerichteten Visa-Annahmebusses in der Region geplant.

Die Bundesregierung hatte wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben vor zwei Wochen beschlossen, Opfern mit Angehörigen in Deutschland die Einreise mit Kurzzeit-Visa erheblich zu erleichtern. Am Montag kritisierte jedoch die Organisation Seebrücke die aus ihrer Sicht schleppende Vergabe der Visa und unverhältnismäßig komplizierte Voraussetzungen für die Betroffenen.

Alleine in der Türkei kamen infolge des schweren Erdbebens der Stärke 7,8 vom 6. Februar nach offiziellen Angaben mehr als 47.000 Menschen ums Leben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von der „schlimmsten Naturkatastrophe“ in Europa seit einem Jahrhundert.

Am Montagabend hatten zwei neue starke Erdbeben die Katastrophenregion Hatay in der Türkei und den Norden Syriens erschüttert, eines der Beben mit der Stärke 6,4. In der Türkei wurden nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad mindestens sechs Menschen getötet und knapp 300 Menschen verletzt. Auf der syrischen Seite wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten über 500 Menschen verletzt, mindestens fünf Menschen starben.

(juju/dpa/epd)
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