Türkei 729 Festnahmen nach Razzien gegen angebliche Gülen-Anhänger

Ankara · In der Türkei hat es einen massenhaften Zugriff durch Behörden gegeben. Mindestens 729 Menschen sind dabei am Dienstag wegen angeblicher Verbindungen zum islamischen Prediger Fethullah Gülen festgenommen worden.

 Fetullah Gülen - Staatsfeind Nummer 1 in der Türkei (Archivbild).

Fetullah Gülen - Staatsfeind Nummer 1 in der Türkei (Archivbild).

Foto: dpa/dpa, tb pt wst jhe

Zuvor waren laut Ankaras Staatsanwaltschaft die Namen von 1112 Menschen, gegen die in diesem Zusammenhang ermittelt wird, an Behörden in 75 Provinzen des Landes gesandt worden. Gülen und seine Anhänger werden von der türkischen Regierung für den versuchten Militärputsch von Juli 2016 verantwortlich gemacht.

"Wir wissen nicht, ob die Menschen, deren Namen wir weitergegeben haben, nur vernommen oder festgenommen werden", sagte eine Justizquelle der Nachrichtenagentur AFP. In Ankara seien 45 Menschen festgenommen worden.

Die landesweite Razzia ist eine der größten der vergangenen Monate. Noch immer gibt es fast wöchentlich Razzien gegen die religiöse Bruderschaft. Seit dem gescheiterten Putschversuch wurden mehr als 140.000 mutmaßliche Gülen-Anhänger aus Militär, Polizei, Justiz und Verwaltung festgenommen oder entlassen. Gülen, der in den USA im Exil lebt, weist die Vorwürfe gegen ihn vehement zurück.

(felt/AFP)
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