Nach Kritik an Reaktion Trump würdigt McCain nun doch und setzt US-Flagge auf Halbmast

Washington · Erst nach starker Kritik hat sich der amerikanische Präsident Donald Trump bereit erklärt, dem weithin anerkannten verstorbenen Senator John McCain Ehre zu zollen und die US-Flagge auf Halbmast zu setzen.

 Die amerikanische Flagge auf Halbmast zu Ehren des verstorbenen Senators John McCain am amerikanischen Parlament in Washington.

Die amerikanische Flagge auf Halbmast zu Ehren des verstorbenen Senators John McCain am amerikanischen Parlament in Washington.

Foto: AFP/ALEX WONG

US-Präsident Donald Trump hat nach heftiger Kritik nun doch eine offizielle Würdigung des verstorbenen Senators John McCain veröffentlicht. Trump erklärte am Montag, "trotz politischer Differenzen" respektiere er McCains "Dienst an unserem Land". Er habe angeordnet, die Flagge der Vereinigten Staaten bis zur Beisetzung McCains auf Halbmast zu setzen. Das betrifft die Flagge auf dem Weißen Haus sowie an allen staatlichen Gebäuden, Militäreinrichtungen und Botschaften.

Zugleich erklärte Trump, Vize-Präsident Mike Pence werde am Freitag bei einer Gedenkveranstaltung im Kapitol in Washington für den verstorbenen McCain sprechen. Verteidigungsminister James Mattis, Stabschef John Kelly und Sicherheitsberater John Bolton sollen den Präsidenten demnach bei einem Gedenkgottesdienst vertreten.

Zuvor hatte Trump lediglich mit einem kurzen Beileids-Tweet auf den Tod des einflussreichen republikanischen Senators reagiert und war dafür kritisiert worden. US-Medienberichten zufolge hatte sich Trump lange gegen eine weitergehende offizielle Würdigung gewehrt. Unter anderem Veteranenverbände der US-Armee äußerten ihre Kritik an Trumps Verhalten.

McCains Verhältnis zu Trump war stark belastet. Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte Trump den Veteranen, der mehr als fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft verbrachte, übel verhöhnt. Für ihn sei McCain "kein Held", sagte Trump, der selbst einst den Wehrdienst umgangen hatte: "Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?"

Noch vom Krankenbett aus setzte McCain wenige Wochen vor seinem Tod eine Erklärung mit vernichtender Kritik an Trumps Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin ab. Zudem ließ er verbreiten, dass er Trump nicht als Trauergast bei seiner Beerdigung wolle. Stattdessen wünschte er sich laut Medienberichten, dass der demokratische Ex-Präsident Obama und Ex-Präsident George W. Bush bei der Trauerfeier reden.

(sbl/AFP)
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