Enthüllungsbuch Trump wollte laut Ex-Pentagonchef mit Raketen auf Mexikos Drogenlabore schießen

Washington · Der ehemalige US-Präsident soll mehrfach den Vorschlag gemacht haben, Patriot-Raketen über die mexikanische Grenze zu schicken. Danach hätte er einfach abstreiten wollen, dass die Vereinigten Staaten dahintersteckten.

 Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (L) und Ex-US-Verteidigungsminister Mark Esper. (Archivfoto)

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (L) und Ex-US-Verteidigungsminister Mark Esper. (Archivfoto)

Foto: AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Ein weiteres Enthüllungsbuch über die Amtszeit des früheren Präsidenten Donald Trump macht in den USA Schlagzeilen. Die „New York Times“ berichtete am Donnerstagabend (Ortszeit) vorab über die Memoiren des damaligen Verteidigungsministers Mark Esper, die am Dienstag erscheinen sollen. In dem Buch mit dem Titel „A Sacred Oath“ (Auf Deutsch etwa: „Ein heiliger Eid“) beschreibt Esper demnach zahlreiche Anekdoten aus der Zeit mit Trump. So habe Trump unter anderem vorgeschlagen, Raketen auf Drogenlabore in Mexiko abzufeuern, um diese zu zerstören und so den Schmuggel von Drogen in die USA zu verhindern. Trump habe diesen Vorschlag mindestens zweimal gemacht.

Das Blatt berichtete unter Berufung auf Espers Buch, Trump habe trotz Einwänden des Pentagonchefs gesagt: „Wir könnten einfach ein paar Patriot-Raketen abschießen und die Labore leise ausschalten“. Der damalige Präsident habe hinzugefügt: „Niemand würde wissen, dass wir es waren.“ Trump sagte demnach weiter, er würde einfach behaupten, dass die Vereinigten Staaten nicht hinter dem Angriff steckten. Esper schreibe, er hätte all das für einen Scherz gehalten, wenn er dem Präsidenten bei dem Austausch nicht direkt ins Gesicht gesehen hätte.

An anderer Stelle habe Trump im Sommer 2020 inmitten von landesweiten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt vorgeschlagen, 10 000 Soldaten in der US-Hauptstadt Washington einzusetzen. Der damalige Präsident habe Esper mit Blick auf die Demonstranten gefragt: „Könnt ihr nicht einfach auf sie schießen?“

Esper habe mehrfach mit dem Gedanken gespielt, zurückzutreten. Er sei aber der Ansicht gewesen, dass der Präsident von derart vielen Ja-Sagern und Personen umgeben gewesen sei, die ihm gefährliche Ideen einflüsterten, dass er beschlossen habe, seinem Land mehr zu dienen, wenn er auf seinem Posten bleibe. Die „New York Times“ zitierte Esper mit folgender Einschätzung zu Trump: „Er ist ein prinzipienloser Mensch, der aufgrund seiner Eigeninteressen keinen Posten im öffentlichen Dienst haben sollte.“

Trump hatte Esper im November 2020 kurz nach der verlorenen Präsidentenwahl entlassen. Zuvor hatte es offene Spannungen zwischen den beiden gegeben.

(chal/dpa)
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