Wegen „ruhigerer Atmosphäre“ Trump möchte G7-Gipfel lieber nach der US-Wahl

Washington · US-Präsident Donald Trump würde den G7-Gipfel nun lieber erst nach der für November geplanten Wahl in seinem Land abhalten - und trotz europäischer Einwände auch Russland teilnehmen lassen.

Donald Trump, Präsident der USA, spricht auf einer Pressekonferenz im James Brady-Konferenzraum

Donald Trump, Präsident der USA, spricht auf einer Pressekonferenz im James Brady-Konferenzraum

Foto: dpa/Andrew Harnik

US-Präsident Donald Trump erwägt, den wegen der Corona-Pandemie verschobenen G7-Gipfel nach der US-Wahl am 3. November abzuhalten. Er neige dazu, das Treffen der Staats- und Regierungschefs sieben führender Industriestaaten „irgendwann nach" der Präsidentschaftswahl stattfinden zu lassen, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Es gebe dann eine „bessere, ruhigere Atmosphäre" als vor der Wahl. Durch die weitere Verschiebung hätte jedes Land mehr Zeit, sich Gedanken über das wichtige Spitzentreffen zu machen, sagte Trump. Wegen der Coronavirus-Pandemie könnte der Gipfel auch via Videokonferenz stattfinden.

Trump bekräftigte seinen Wunsch, die Runde um Russland zu erweitern, das 2014 nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim aus dem damaligen G8-Kreis ausgeschlossen worden war. Im Juni hatte sich jedoch auch die EU gegen eine Wiederaufnahme Moskaus ausgesprochen. Die USA haben in diesem Jahr den Vorsitz der G7 inne. Der Gipfel war ursprünglich für Juni geplant gewesen, wurde von Trump dann aber wegen der Corona-Krise vertagt.

Trump fasste dann ins Auge, den Gipfel im September abzuhalten. Durch die Äußerungen des US-Präsidenten am Montag wurde aber deutlich, dass ein Termin für das Gipfeltreffen im kommenden Monat inzwischen eher unwahrscheinlich ist. Neben den USA und Deutschland gehören der G7 Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan an.

(ahar/dpa/afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort