Treffen in Wien EU-Außenminister beraten über Perspektive für Westbalkanstaaten

Wien · Die Außenminister der EU-Staaten wollen bei einem Treffen über EU-Beitrittsperspektiven der Westbalkanstaaten sprechen. Auch der Konflikt zwischen Serbien und Kosovo ist ein Thema.

 Heiko Maas, Außenminister aus Deutschland, spricht bei einer Pressekonferenz im Rahmen eines informellen Treffens der EU-Außenminister in Wien.

Heiko Maas, Außenminister aus Deutschland, spricht bei einer Pressekonferenz im Rahmen eines informellen Treffens der EU-Außenminister in Wien.

Foto: dpa/Herbert Neubauer

In den letzten Wochen war als Lösung ein Gebietstausch ins Spiel gebracht worden. Danach könnte die serbische Minderheit in Nordkosovo, wo sie die lokale Mehrheit bildet, sich der Republik Serbien anschließen. Im Gegenzug würde die Presevo-Region in Südserbien mit seiner Albanermehrheit dem Kosovo angegliedert.

Mehrere EU-Staaten hatten sich zuletzt allerdings kritisch zu entsprechenden Vorschlägen geäußert, weil sie darin einen möglichen unerwünschten Präzedenzfall für die vielen anderen ungelösten Grenzprobleme auf dem Balkan, aber auch in Ländern wie Georgien oder der Ukraine sehen.

Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo war vor zehn Jahren von Serbien abgefallen. Belgrad will mit Verweis auf die dort gelegenen mittelalterlichen Klöster und Schlachtfelder seine frühere Provinz wieder zurückhaben. Die EU versucht seit vielen Jahren erfolglos, zwischen den beiden zerstrittenen Nachbarn zu vermitteln. Die Aussöhnung mit dem Kosovo ist die zentrale Bedingung für den EU-Beitrittskandidaten Serbien, sich weiter an Brüssel anzunähern.

Weiteres Thema des Ministertreffens soll die internationale Zusammenarbeit auf großer Ebene sein. Zu diesen Gesprächen werden auch die Außenminister der EU-Beitrittskandidatenländer erwartet. Zu diesen gehören neben der Türkei und Serbien die Länder Albanien, Mazedonien und Montenegro. Die anderen zwei Westbalkanstaaten Bosnien-Herzegowina und Kosovo gelten als potenzielle Beitrittskandidaten.

(ubg/dpa)
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