Tote und Verletzte Trotz Waffenruhe wieder Gefechte in Ukraine

Kiew/Donezk · Obwohl sich die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe geeinigt hatten, sind bei Feuergefechten im Kriegsgebiet Ostukraine mindestens zwei Regierungssoldaten und eine Zivilistin getötet worden.

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Foto: afp, MR/RT

Vor allem nahe der Separatistenhochburg Donezk sei es wiederholt zu Schusswechseln gekommen, sagte Alexander Motusjanik vom Präsidialamt in Kiew am Sonntag örtlichen Medien zufolge. An diesem Montag wird US-Vizepräsident Joe Biden zu Gesprächen in Kiew erwartet. Er will mit Präsident Petro Poroschenko und Regierungschef Arseni Jazenjuk unter anderem über die Umsetzung des im Februar in Minsk beschlossenen Friedensabkommens sprechen. Für diesen Dienstag sind eine Rede vor dem Parlament und ein Treffen mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko geplant.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) baut unterdessen ihre Präsenz in der Unruheregion aus. Den Aufständischen zufolge installierten OSZE-Beobachter Internetkameras zur Videoüberwachung der Waffenruhe und des Abzugs von schwerem Gerät in der Nähe des zerstörten Flughafens von Donezk. Gleiches wurde über das Dorf Lebedynske östlich von Mariupol berichtet. Eine Bestätigung der OSZE dafür gab es zunächst nicht. Der Vizechef der OSZE-Mission, Alexander Hug, traf zu Gesprächen in Donezk ein.

Bei der Ortschaft Majorsk sei bereits am Freitag ein Angriff der prorussischen Aufständischen zurückgeschlagen worden, sagte Motusjanik. Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe gab es demnach auch bei den Dörfern Schyrokyne und Hranitne östlich der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol. Drei Soldaten seien verletzt worden.

Die Aufständischen berichteten von Schüssen auf das Dorf Saizewo nördlich von Donezk. Dabei sei eine Frau getötet worden. Separatistensprecher Eduard Bassurin schrieb den Angriff dem ukrainischen Freiwilligenbataillon Aidar zu. OSZE-Beobachter wurden nach eigenen Angaben bei der Ortschaft Jurjiwka im Luhansker Gebiet von prorussischen Kämpfern mit der Waffe bedroht.

(felt/dpa)
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