Nordafghanistan Tote bei Anschlag vor Moschee
Kabul (RPO). Ein Selbstmordattentäter hat am Sonntag in Nordafghanistan einen Anschlag auf Gläubige vor einer Moschee verübt. Dabei wurden mindestens sieben Menschen in den Tod gerissen. Unter den Opfern waren zwei örtliche Polizeikommandeure.
Der Täter zündete seinen Sprengsatz, als die Gläubigen gerade die Moschee in einem Vorort von Alt-Baghlan verließen und einander zum muslimischen Opferfest gratulierten. Ein weiterer Attentäter konnte festgenommen werden, bevor er seinen Sprengsatz zünden konnte, sagte Lal Mohammad Ahmadzai, Sprecher des regionalen Polizeikommandanten.
Mindestens 18 weitere Menschen wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Anschläge erschweren Versöhnung
Bei einem weiteren Anschlag von Aufständischen im Süden des Landes wurde ein NATO-Soldat getötet. Die Zahl der in Afghanistan getöteten Mitglieder der Allianztruppen stieg damit auf 494 allein in diesem Jahr. Die NATO übergibt derzeit schrittweise die Kontrolle über Afghanistan an örtliche Sicherheitsorgane und will sich bis zum Ende des Jahres 2014 aus dem Land zurückziehen.
Während sich die US-geführte Allianz und ihre afghanischen Partner auf die Präsenz im Taliban-kontrollierten Süden konzentrierten, haben Aufständische vermehrt im Norden und Westen des Landes Anschläge verübt. Sie erschweren die Bemühungen der afghanischen Regierung, sich mit den Rebellen zu versöhnen. Ethnische Minderheiten befürchten, dass Präsident Hamid Karsai, ein Paschtune, sich zu stark auf die Taliban zubewegt, um ein Friedensabkommen zu erreichen.