Proteste im Golfstaat Oman Tod eines Demonstranten entfacht neue Wut

Maskat (RPO). Nach dem gewaltsamen Tod eines Demonstranten sind im Golfstaat Oman am Samstag erneut zahlreiche Menschen zu Demonstrationen auf die Straße gegangen.

Chronik der Umwälzungen in Nordafrika
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Sie versammelten sich zu einem Sitzstreik vor dem Büro der Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt Maskat und forderten eine Untersuchung zum Vorgehen der Sicherheitskräfte sowie die Freilassung von Personen, die kürzlich bei Razzien festgenommen wurden.

Rettungskräfte erklärten, ein 22-Jähriger sei am Samstag nach einer Demonstration in der Stadt Sohar seinen Verletzungen erlegen. Die Polizei hatte dort nach Behördenangaben am Freitag Tränengas und Wasserwerfer gegen hunderte Demonstranten eingesetzt, die laut Staatsanwaltschaft gewalttätig geworden waren. Augenzeugen sagten dagegen, die Polizei habe mit scharfer Munition geschossen. Mindestens vier Teilnehmer erlitten Rettungskräften zufolge Verletzungen.

Um weitere Gewalt zu verhindern, verhängten die Streitkräfte eine nächtliche Ausgangssperre in Sohar. Außerdem waren unter anderem in der Nähe von Regierungsbüros Soldaten im Einsatz.

Regierung bemüht sich um Entspannung der Lage

Am Sonntag bemühten sich die Behörden dann anscheinend um eine Entspannung der Lage. Wie von den Demonstranten gefordert, ließen sie 57 Menschen frei, die bei Razzien gegen Regierungsgegner festgenommen worden waren.

Im Zusammenhang mit den Ende Februar begonnenen Protesten sind in Oman mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Demonstranten fordern eine Öffnung des politischen Systems und mehr Arbeitsmöglichkeiten. Die Regierung hat bereits mehrere Kabinettsposten neu besetzt und weitere Reformen versprochen, darunter 50.000 Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst.

(apd/pst)
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