Laut Regierungschef die „letzte Offensive“ Äthiopiens Militär will wieder Rebellen angreifen

Nairobi · Im Konflikt mit der abtrünnigen Regionalregierung der Provinz Tigray setzt der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed auf eine rasche militärische Lösung. In den kommenden Tagen werde eine letzte Militäroperation auf Tigray beginnen, sagte der Friedensnobelpreisträger.

 Menschen fliehen aus der Region Tigray.

Menschen fliehen aus der Region Tigray.

Foto: AP/Marwan Ali

Der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed will im Konflikt mit der abtrünnigen Regionalregierung der Provinz Tigray eine rasche militärische Lösung herbeiführen. Ein dreitägiges Ultimatum an die in Tigray regierende TPLF sei abgelaufen, schrieb Abiy am Dienstag auf Facebook. Die letzte und entscheidende Militäroperation in Tigray werde in den kommenden Tagen beginnen.

Abiy, der im vergangenen Jahr noch wegen seiner politischen Reformen in Äthiopien den Friedensnobelpreis verliehen bekommen hatte, lehnt internationale Forderungen nach einem Dialog und einer Deeskalation ab. Seit gut zwei Wochen geht er mit harter Hand gegen die TPLF vor, die ihm die Legitimität abspricht, weil er die Parlamentswahl in Äthiopien wegen der Corona-Pandemie auf nächstes Jahr verschoben hatte. Kommunalwahlen in Tigray wurden gegen den Widerstand Abiys im September abgehalten. Der lange schwelende Konflikt eskalierte nach einem mutmaßlichen Angriff der schwer bewaffneten TPLF auf einen äthiopischen Militärstützpunkt vor zwei Wochen.

Der Konflikt hat sich auch auf das Nachbarland Eritrea ausgeweitet, einen langjährigen Rivalen der TPLF, und auf den Sudan, wohin mindestens 25 000 Äthiopier geflüchtet sind.

(sed/dpa/AP)
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