Hunderte versammeln sich zu Mahnwache Tibetischer Mönch zündet sich an

Peking · Aus Protest gegen die chinesische Tibet-Politik hat sich erneut ein buddhistischer Mönch selbst angezündet. Der 18-Jährige starb. Am Sonntag versammelten sich mehr als 1000 Menschen zu einer Mahnwache.

Wie die Aktivistengruppen International Campaign for Tibet und Free Tibet am Montag mitteilten, setzte sich der 18-jährige Mönch Nangdrol am Sonntag in der südwestlichen Provinz Sichuan in Brand. Dabei habe er Protestparolen wie "Freiheit für Tibet" gerufen. Der Tote sei anschließend in ein Kloster gebracht worden und die Mönche hätten sich geweigert, die Leiche der Polizei auszuhändigen.

Wie die International Campaign for Tibet mitteilte, versammelten sich am Sonntagabend mehr als 1000 Menschen zu einer Mahnwache. Ein Behördenvertreter aus dem Bezirk Rangtang, der nur seinen Nachnamen Huang nennen wollte, bestätigte weder die Selbstanzündung noch den Menschenauflauf. "Alles ist gut", sagte er. Er räumte allerdings ein, dass ein großes Aufgebot von Sicherheitskräften für den "normalen Ablauf" in der Region sorge.

Mit dem Vorfall vom Sonntag haben sich innerhalb eines Jahres mindestens 22 Tibeter aus Protest selbst angezündet, darunter zahlreiche Mönche. China hat in den vergangenen Monaten die Sicherheitsvorkehrungen in Tibet und anderen Provinzen verschärft, nachdem es dort Protesten gegeben hatte.

China hat Tibet 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, wo ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand. Die Tibeter klagen seit Jahrzehnten über soziale und religiöse Diskriminierung. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, lebt in Indien im Exil. Er wirft der chinesischen Regierung "kulturellen Völkermord" vor. Peking seinerseits beschuldigt ihn, nach der Loslösung Tibets von China zu streben.

(AFP)
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