„Klimakrise nie wie eine Krise behandelt“ Greta Thunberg und weitere junge Klimaaktivisten verklagen Schweden
Stockholm · Klimaaktivisten haben in den vergangenen Jahren mehrere Regierungen sowie Unternehmen verklagt. Jetzt trifft es die schwedische Regierung. Unter den Aktivisten ist eine bekannte Persönlichkeit.
Hunderte Klimaaktivisten, unter ihnen Greta Thunberg haben am Freitag in Stockholm eine Klage gegen die schwedische Regierung eingereicht. Sie marschierten durch die Hauptstadt und legten das 87 Seiten starke Dokument beim Bezirksgericht vor. Die mehr als 600 Unterzeichner wollen, das Gericht feststellen lassen, dass die Regierung mit ihrer Klimapolitik die Menschenrechte verletzt. Die Regierung wollte sich nicht zu der Anzeige äußern, wie der Fernsehsender TV4 berichtete.
„Schweden hat die Klimakrise nie wie eine Krise behandelt“, sagte Anton Foley, der Sprecher der Jugendinitiative Aurora, die die Klage vorbereitet und eingereicht hat. Es verletze Gesetze und komme seiner Verantwortung nicht nach. Die Klimaaktivistin Ida Edling warf Schweden vor, es verfolge eine Klimapolitik, die nach Ansicht der Forschung eindeutig zu einer künftigen Klimakatastrophe beitrage.
Das schwedische Parlament hatte 2017 entschieden, dass das Land bis 2045 keine Treibhausgase mehr in die Atmosphäre ausstoßen und seine Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen soll.

Das ist Greta Thunberg
Klimaaktivisten haben in den vergangenen Jahren auch andere Regierungen sowie Unternehmen verklagt. So urteilte in Deutschland das Bundesverfassungsgericht im vergangenen Jahr, die Bundesregierung müsse ihre Klimaziele anpassen, um übermäßige Lasten für die jüngere Generation zu vermeiden. Daraufhin zog die Regierung das Zieldatum für das Ende von Treibhausgasemissionen auf 2045 vor und setzte sich ehrgeizigere Etappenziele.