Zweifel an Schuld Hinrichtung von Rodney Reed in Texas vorerst gestoppt

Washington · Rodney Reed wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt. Jetzt hat ein Gericht seine Hinrichtung vorerst gestoppt. Es gibt Zweifel an seiner Schuld. Politiker, Prominente und der EU-Botschafter hatten sich in dem Fall eingeschaltet.

 Eine Frau hält ein Plakat mit der Aufschrift "Rodney is innocent!" (Rodney ist unschuldig!) während eines Protests in der Nähe des Büros vom Staatsanwalt des Landkreis Bastrop gegen die Hinrichtung von Rodney Reed.

Eine Frau hält ein Plakat mit der Aufschrift "Rodney is innocent!" (Rodney ist unschuldig!) während eines Protests in der Nähe des Büros vom Staatsanwalt des Landkreis Bastrop gegen die Hinrichtung von Rodney Reed.

Foto: dpa/Nick Wagner

In einem aufsehenerregenden Kriminalitätsfall in den USA hat ein Gericht im Bundesstaat Texas die geplante Hinrichtung eines verurteilten Mörders vorerst gestoppt. Das teilte die Organisation Innocence Project, die den Betroffenen Rodney Reed vertritt, am Freitagabend (Ortszeit) mit. Demonstranten hatten am Mittwoch im texanischen Bastrop die Freilassung und ein neues Verfahren für den 51-Jährigen gefordert. Auch Politiker, Prominente - darunter Reality-Star Kim Kardashian - und der EU-Botschafter in den USA hatten sich in den Fall eingeschaltet. Eine Petition verzeichnete mehr als 2,9 Millionen Unterschriften.

Der EU-Botschafter in den USA, Stravros Lambrindis, hatte den Gouverneur von Texas, Greg Abbott, aufgerufen, Reed zu begnadigen. Die Beweislage in dem Fall werfe „erheblichen Zweifel an seiner Schuld auf“, schrieb Lambrindis am 30. Oktober in einem Brief.

Reed beteuert seine Unschuld. Dass seine DNA an dem Mordopfer gefunden wurde, erklärt er mit einer Affäre mit der Frau und einvernehmlichem Sex am Tag der Ermordung. Seine Anwälte fordern, dass die Tatwaffe auf DNA von Reed hin überprüft werde. Sie verweisen auf Zeugen, die den Verlobten der Frau als mutmaßlichen Täter in den Fokus rücken. Der falsche Mann sei in die Todeszelle gekommen, hatte Anwalt Bryce Benjet am Dienstag erklärt.

(zim/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort