Vier Polizisten durch Messerangriff getötet Paris-Attentäter war laut Staatsanwalt radikaler Islamist

Paris · Zunächst hatten die Ermittler einen privaten Hintergrund als Motiv für die Bluttat für wahrscheinlich gehalten. Doch nach Angaben der französischen Anti-Terror-Staatsanwaltschaft war Mann Anhänger einer radikalen Form des Islam.

 Polizisten patroullieren nach der Attacke durch Paris.

Polizisten patroullieren nach der Attacke durch Paris.

Foto: AP/Michel Euler

Der Angreifer hatte am Donnerstag in der Pariser Polizeidirektion vier Menschen getötet hat. Er habe eine radikale Sichtweise des Islam vertreten und Kontakte zu Mitgliedern der radikalislamischen Salafistenbewegung gehabt, sagte Staatsanwalt Jean-François Ricard am Samstag in Paris.

Weiteren Berichten zufolge war der Mann 2017 zum Islam konvertiert. BFMTV berichtete am Samstag in Berufung auf Ermittlerkreise, der Mann sei bereits früher konvertiert und habe sich positiv über den islamistischen Anschlag auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ geäußert. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür allerdings noch nicht. Der langjährige Mitarbeiter des Polizeipräsidiums hatte am Donnerstag vier Kollegen erstochen und zwei weitere verletzt, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde. Die Ehefrau des Angreifers blieb am Samstag weiterhin in Gewahrsam. Sie war nach der Tat am Donnerstag festgenommen worden.

Oppositionspolitiker fordern derweil die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu dem Vorfall. Er verlange eine parlamentarische Untersuchung, schrieb der konservative Abgeordnete Éric Ciotti am Samstag auf Twitter. Er warf dem französischen Innenminister Christophe Castaner vor, nicht die Wahrheit über eine bekannte mögliche Radikalisierung des mutmaßlichen Angreifers gesagt zu haben.

Der Chef der Republikaner in der Nationalversammlung, Christian Jacob, werde am Dienstag eine entsprechende Forderung einbringen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Weitere konservative Abgeordnete forderten den Rücktritt von Castaner. Ihrer Ansicht nach hatte der Innenminister Informationen über den mutmaßlichen Täter zurückgehalten als er nach der Tat am Donnerstag erklärte, der Mann sei zuvor nicht negativ aufgefallen. Beweise legten die Oppositionspolitiker dafür zunächst nicht vor.

(felt/AFP/dpa)
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