Barcelona, Cambrils, Alcanar Was wir über den Terror in Spanien wissen — und was nicht

Barcelona · Die spanische Polizei hat in Zusammenhang mit dem Anschlag in Barcelona vier Verdächtige festgenommen. Der Fahrer des Lieferwagens, der in eine Menschenmenge raste, könnte tot sein. Eine Übersicht über die Faktenlage.

Terror in Barcelona: Van fährt in Menschenmenge auf La Rambla
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Anschlag mit Lieferwagen in Barcelona

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Foto: afp
  • Die Angriff in Barcelona: Gegen 17 Uhr am Donnerstag rast ein weißer Lieferwagen auf Las Ramblas in die Menschenmenge. Nach Medienangaben legte der Fahrer gut 550 Meter im Zickzackkurs zurück und flüchtete zu Fuß. Augenzeugen sprechen von chaotischen Szenen und Panik auf den Ramblas.
  • Der Tatort: Las Ramblas ist eine knapp 1,3 Kilometer lange Promenade im Zentrum der Stadt. Sie führt von der Plaça de Catalunya im Norden bis zum Alten Hafen am südlichen Ende. Mit seinen historischen Häusern, der alten Markthalle und dem Liceu-Opernhaus sowie den Blumenhändlern und Straßenkünstlern zählt der Boulevard zu den Hauptattraktionen für Touristen
  • Das Tatfahrzeug: Es handelt sich um einen weißen Lieferwagen, der gemietet worden war. Ein zweiter Transporter, mit dem der oder die Attentäter womöglich hätten fliehen wollen, wurde Zeitungsberichten zufolge nahe Barcelona gefunden.
  • Die Polizeiaktion in Cambrils: In dem Badeort südwestlich von Barcelona erschossen die Einsatzkräfte fünf mutmaßliche Terroristen. Nach Medienangaben waren die Männer in einem Wagen von der Polizei kontrolliert worden. Auf der Flucht fuhren sie Passanten an, eine Frau kam ums Leben. Bei den Sprengstoffgürteln der Verdächtigen handelte es sich der Polizei zufolge um Attrappen. Die Behörden vermuten einen Zusammenhang zwischen den Taten in Barcelona und Cambrils sowie einer Explosion in der Ortschaft Alcanar.
  • Die Festnahmen: Bis Freitagabend nahm die Polizei in Ripoll, Cambrils und in Alcanar insgesamt vier Verdächtige fest: drei Marokkaner und einen Spanier. Nach dem Haupttäter, dem Fahrer des Lieferwagens wurde noch gefahndet. Die Polizei untersucht, ob er unter den fünf getöteten Männern war, die in Cambrils ershcossen wurden.
  • Die Explosion in Alcanar: Am Mittwoch hatte es in einem Haus in dem Ort eine Explosion gegeben. Dabei wurde ein Mensch getötet. Der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero sagt, es gebe "klare" Verbindungen zu dem Anschlag in Barcelona.
  • Die Opfer: Ingesamt wurden 14 Menschen getötet und etwa 100 verletzt. Die Opfer von Barcelona und Cambrils sollen aus 34 Ländern stammen. Nach Angaben der Bundesregierung wurden 13 Deutsche verletzt. Darunter sind auch drei Mädchen aus NRW, die mit ihrer Kirchengemeinde unterwegs waren.
  • Verdächtiger in Barcelona erschossen: Bei einer Polizeikontrolle in Barcelona wurde ein Verdächtiger erschossen. Er soll nach Medienberichten versucht haben, die Kontrolle zu durchbrechen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte er keine Verbindungen zu dem Anschlag auf Las Ramblas.
  1. Wer ist der Haupttäter? Bei dem Mann könnte es sich nach übereinstimmenden Berichten der spanischen Presse um den 17-jährigen Moussa Oukabir aus Ripoll handeln. Dafür gab es aber keine offizielle Bestätigung. Am Freitagabend teilte Kataloniens Polizei mit, sie arbeite noch daran, den Fahrer des Lieferwagens zu identifizieren.
  2. Was ist das Motiv? Die spanische Polizei spricht von einem Terroranschlag. : Die IS-Terrormiliz reklamierte laut ihrem Sprachrohr Amak den Terroranschlag für sich. Von den Behörden in Spanien gab es dazu zunächst keine Äußerungen. Die auf dschihadistische Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group berichtete, Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hätten in sozialen Netzwerken den Anschlag in Barcelona ähnlich gefeiert wie seinerzeit die Attacke in Manchester.
  3. Was war in Cambrils geplant? Die Ermittler prüfen, ob die Täter die Attacke in Barcelona nachahmen wollten. Das mögliche Anschlagziel, die Strandpromenade Paseo Marítimo, ist voller Bars und Discos.
(das)
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