Im Iran Hinrichtung von Teenagern löst Entsetzen bei Vereinten Nationen aus

Teheran · Zwei Jugendliche im Alter von 17 Jahren sind im Iran hingerichtet worden. Die Vereinten Nationen sind bestürzt über den Vorfall.

Im Iran sind nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros zwei 17-jährige Teenager ohne fairen Prozess hingerichtet worden. „Ich bin entsetzt“, teilte die UN-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet am Freitag in Genf mit. Den Jungen wurde Raub und Vergewaltigung vorgeworfen. Einer der beiden habe eine Sonderschule besucht, aber die Gerichte hätten seinen mentalen Zustand nicht geprüft, sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros.

Das Kinderhilfswerk Unicef berichtete zugleich, in Saudi-Arabien seien ebenfalls drei Minderjährige hingerichtet worden. Das Urteil sei am 23. April vollstreckt worden. „Das ist ein klarer Verstoß gegen Kinderrechte, erklärte Unicef. Weitere Einzelheiten nannte die Organisation zu den drei Fällen nicht.

Die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüro erklärte zu den Hinrichtungen im Iran, Mehdi Sohrabifar und Amin Sedaghat, die im Alter von 15 Jahren festgenommen worden waren, hätten über Misshandlung in Polizeigewahrsam berichtet und ausgesagt, sie seien zu falschen Geständnissen genötigt worden. Weder ihre Anwälte noch ihre Eltern seien vorab über die Hinrichtung am 25. April in Schiras im Süden des Landes informiert worden. Minderjährige hinzurichten verstoße gegen Menschenrechte und die UN-Konvention zu Kinderrechten, die der Iran unterzeichnet habe, sagte Bachelet.

(dpa)
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