41 Tote bei Bluttaten in Pakistan Taliban töten 21 pakistanische Soldaten

Dera Ismail Khan · In Pakistan ist es am Wochenende zu blutigen Anschlägen und Morden gekommen. So haben pakistanische Taliban 21 der am Freitag gefangengenommenen Soldaten getötet. Außerdem starben 20 Pilger durch eine Autobombe.

 Eine Autobombe hat den Bus von Pilgern ausbrennen lassen. 20 Menschen starben.

Eine Autobombe hat den Bus von Pilgern ausbrennen lassen. 20 Menschen starben.

Foto: afp, BANARAS KHAN

Die Soldaten seien gefesselt, mit verbundenen Augen nebeneinander aufgestellt und nacheinander erschossen worden, teilte ein Vertreter örtlichen Behörden der im Nordwesten des Landes liegenden Provinz Khyber am Sonntag mit. Ein Mann habe schwer verletzt überlebt. Man habe die Leichen der anderen gefunden. Die Getöteten kamen am Freitag bei Angriffen auf drei Grenzposten in die Gewalt der pakistanischen Taliban. Sie gehörten einer paramilitärischen Gruppe an, die aus Mitgliedern der Paschtunen rekrutiert wurde, und unterstützten den Staat beim Kampf gegen islamistische Aufständische. Die Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP) sind mit den afghanischen Taliban verbündet, die gegen die US-geführten Nato-Truppen am Hindukusch kämpfen.

Pilger sterben durch Autobombe

Bei einem Anschlag in Pakistan sind 20 schiitische Pilger ums Leben gekommen. Eine Autobombe sei in der Nähe eines Buskonvois explodiert, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die Zahl der Toten könne noch steigen. 24 Menschen wurden verletzt. Die Tat ereignete sich westlich von Quetta in der Provinz Baluchistan. Dieses Gebiet nahe der Grenze zum Iran wird immer wieder von Anschlägen erschüttert. Die Pilger waren auf dem Weg in den Iran.

Zuletzt ist es häufiger zu religiös motivierter Gewalt in Pakistan gekommen. Die Regierung steht in der Kritik, wenig dagegen zu unternehmen. Im August hatten Aufständische 19 Schiiten erschossen. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sind im laufenden Jahr mehr als 320 Schiiten in dem Land ums Leben gekommen. Das Scheitern der Regierung, die Angreifer zu fassen und zu bestrafen, zeige, dass ihr die Auseinandersetzungen zwischen der mehrheitlich sunnitischen Bevölkerung und den Schiiten gleichgültig seien, erklärte die Organisation. Einige sunnitische Religionsführer schürten mit Hetzreden und Interviews den Konflikt. In Pakistan wie auch weltweit sind die meisten Muslime Sunniten. Etwa 20 Prozent der mehr als 180 Millionen Einwohner Pakistans gehören der schiitischen Glaubensrichtung an.

(REU/felt)
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