Afghanistan Taliban-Sprecher will nicht mit Wahlsieger sprechen

Kandahar (RPO). Ungeachtet des endgültigen Wahlergebnisses in Afghanistan schließen die radikalislamischen Taliban schnelle Gespräche mit dem künftigen Präsidenten aus.

"Wir wollen weder Hamid Karsai noch Abdullah Abdullah", sagte Taliban-Sprecher Jusuf Ahmadi der Nachrichtenagentur AFP im südafghanischen Kandahar. Beide seien "Mörder", Abdullah habe als ehemaliger Außenminister einer "Regierung von Mördern" angehört, Karsai sei deren Anführer gewesen. "Wir wollen beide tot", sagte der Taliban-Sprecher. "Unter keinen Umständen" seien die Taliban zu Verhandlungen bereit.

Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielt Karsai 54,6 Prozent der Stimmen; sein Herausforderer Abdullah kam auf knapp 28 Prozent. Karsai fordert seit langem Gespräche mit moderaten Taliban. Auch für den neuen NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sind Gespräche mit gemäßigten Aufständischen eine Option.

Ahmadi forderte hingegen erneut einen Abzug der internationalen Truppen. Die "Invasoren, die unser afghanisches Land besudeln", müssten abziehen. Der Widerstand der Taliban ängstige die internationalen Truppen sehr, fügte der Taliban-Sprecher hinzu und drohte: "Die Eindringlinge erwartet eine wirkliche Niederlage." Mit dem Abzug der internationalen Truppen werde auch die Regierung in Kabul fallen. Die Situation im ganzen Land sei derzeit "zu unseren Gunsten".

(AFP/sdr)
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