Drei US-Soldaten sterben bei Anschlag in Afghanistan Taliban nutzen Esel als mobile Bombe

Kabul · Ein Selbstmordattentäter auf einem Esel hat in Ostafghanistan drei amerikanische Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf und deren einheimischen Übersetzer getötet.

Der Angreifer habe den Esel am Dienstag in eine Fußpatrouille gelenkt und den an dem Tier befestigten Sprengstoff gezündet, sagte der Sprecher der Regierung der Provinz Wardak, Ataullah Khogyani. Vier afghanische Soldaten seien verwundet worden. Auch Zivilisten seien getötet oder verwundet worden. Der Attentäter sei als Bauer verkleidet gewesen. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid teilte mit, ein Aufständischer habe die Fußpatrouille aus amerikanischen und einheimischen Soldaten im Distrikt Saiedabad angegriffen. Aus Polizeikreisen in Wardak wurde bestätigt, dass es sich bei den Ausländern um Amerikaner handelte. Die Isaf bestätigte den Tod von drei ihrer Soldaten, machte aber wie üblich keine Angaben zur Nationalität der Opfer. Die an die Provinz Kabul angrenzende Provinz Wardak ist zu einer Hochburg der Taliban geworden.

In diesem Jahr sind nach einer Statistik des unabhängigen Internetdienstes icasualties.org bereits mehr als 100 ausländische Soldaten in Afghanistan ums Leben gekommen, die überwiegende Mehrheit davon Amerikaner. Insgesamt kostete das militärische Engagement seit Ende 2001 mehr als 3300 ausländische Soldaten das Leben. Der Nato-Kampfeinsatz läuft Ende 2014 aus. Danach soll nach derzeitigen Plänen ein kleinerer Nato-Einsatz zur Ausbildung und Unterstützung afghanischer Sicherheitkräfte folgen.

(dpa)
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