Parlamentswahl in Afghanistan Taliban entführen Kandidaten und Wahlhelfer

Dschalalabad/Herat (RPO). Kurz vor der Parlamentswahl haben Taliban-Rebellen einen Kandidaten sowie mehrere Wahlhelfer entführt. Der Kandidat Abdul Rahman Hajat sei am Freitagmorgen in der westlich von Kabul gelegenen Provinz Laghman verschleppt worden, teilte der Vertreter der Wahlkommission in der Provinz mit. Ein Taliban-Sprecher bestätigte die Angaben.

Das ist Hamid Karsai
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Zuvor hatten mutmaßliche Mitglieder der radikalislamischen Bewegung 18 Wahlhelfer und -organisatoren entführt. Die zehn Helfer eines Kandidaten sowie acht Mitarbeiter der Wahlorganisatoren seien in der Nacht zum Freitag in der nordwestlichen Provinz Badghis verschleppt worden, sagte der Chef der Wahlkommission in der Provinz, Abdul Rahman. Nach Angaben von Bezirks-Gouverneur Mohammed Schah Hansala wurden sie in einem von den Taliban kontrollierten Gebiet entführt.

Rund 17,5 Millionen Afghanen sind dazu aufgerufen, bei der Parlamentswahl am Samstag ihre Stimme abzugeben. Die Taliban wollen die Wahlen zum Scheitern bringen. Sie drohten am Donnerstag mit Angriffen auf Wahlbüros, Wahlhelfer und Sicherheitskräfte und warnten, auch Wähler könnten dabei "verletzt" werden.

Die Polizei richtete am Freitag zusätzliche Kontrollstellen ein, nachdem die Taliban die Drohungen ausgestoßen haben. In der östlichen Provinz Chost wurden laut Polizei in der Nacht Flugblätter in Moscheen verteilt, die einen blutigen Wahltag ankündigten. "Die Einwohner von Chost sollten nicht zu den Wahllokalen gehen", heißt es nach Angaben des örtlichen Polizeichefs Abdul Hakim Isaksai auf einem Flugblatt. "Wenn jemand hingeht, werden wir ihn bestrafen."

(AFP/felt)
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