Mysteriöser Anschlag auf Chen soll aufgeklärt werden Taiwan: Neuauszählung der umstrittenen Präsidentschaftswahl

Taipeh (rpo). Erst der mysteriöse Anschlag auf den taiwanesischen Präsidenten Chen Shui-bian am Tag vor der Wahl, dann der haucdünne Sieg. Chens Gegner vermuteten Wahlbetrug. Jetzt einigten sich die drei größten Parteien, die Stimmen neu auszählen zu lassen.

<P>Taipeh (rpo). Erst der mysteriöse Anschlag auf den taiwanesischen Präsidenten Chen Shui-bian am Tag vor der Wahl, dann der haucdünne Sieg. Chens Gegner vermuteten Wahlbetrug. Jetzt einigten sich die drei größten Parteien, die Stimmen neu auszählen zu lassen.

Bei der Wahl hatte Amtsinhaber Chen mit hauchdünnem Vorsprung vor seinem Rivalen Lien Chan gewonnen. Zudem einigten sich die Parteien darauf, den mysteriösen Anschlag auf den Präsidenten einen Tag vor der Wahl von einer internationalen Expertengruppe untersuchen zu lassen.

Die Opposition unterstellt Chen, das Attentat womöglich inszeniert zu haben, um sich in letzter Minute die Sympathie des Volkes zu sichern. Chen war von einer Kugel im Magen verletzt worden, als er in einem Cabriolet durch eine jubelnde Menschenmenge in der südlichen Stadt Tainan fuhr.

Die Polizei hat bislang niemanden verhaftet und nach eigenen Angaben keine heiße Spur. Die weiteren Ermittlungen werden von amerikanischen Gerichtsmedizinern unterstützt, die sich unter anderem mit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy beschäftigt haben.

Bei dem Treffen am Montag einigten sich die Parteien zudem auf die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Er soll Vorwürfe von Polizisten und Soldaten nachgehen, sie seien von der Regierung an der Wahl gehindert worden, weil sie nach dem Anschlag ihre Posten nicht hätten verlassen dürfen.

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