Nach Drohnenangriff gegen Amerikaner US-Kräfte fliegen Vergeltungsangriffe in Syrien

Washington · Bei einem Drohnenangriff in Syrien sind ein US-Auftragnehmer getötet, und mehrere Angehörige des US-Militärs verletzt worden. Die US-Truppen reagierten mit einem Angriff auf die syrische Provinz Dair as-Saur.

Lloyd Austin, Verteidigungsminister der USA (Archivbild).

Lloyd Austin, Verteidigungsminister der USA (Archivbild).

Foto: dpa/Andrew Harnik

Bei einem Drohnenangriff in Syrien sind ein US-Auftragnehmer getötet, einer verletzt und fünf Angehörige des US-Militärs ebenfalls verletzt worden. Ziel der Attacke war eine Einrichtung auf einem Koalitionsstützpunkt im Nordosten des Landes, wie das Pentagon erklärte. Die Geheimdienst-Community habe festgestellt, dass das Flugobjekt iranischen Ursprungs sei, hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums vom Donnerstagabend.

Zwei der verwundeten Militärangehörigen seien vor Ort medizinisch behandelt worden, drei weitere und der verletzte Auftragsnehmer seien zu medizinischen Einrichtungen im Irak gebracht worden. Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, das US-Zentralkommando habe mit „Präzisionsschlägen“ gegen Einrichtungen im Osten Syriens Vergeltung geübt, die mit den iranischen Revolutionsgarden in Verbindung stünden. Der Gegenangriff sei aber auch wegen früherer Attacken durch Gruppen erfolgt, die mit den Revolutionsgarden in Verbindung stünden, sagte Austin.

Über Nacht wurden in sozialen Netzwerken Videoaufnahmen verbreitet, die Explosionen in der syrischen Provinz Dair as-Saur zeigen sollten, die an den Irak grenzt und Ölfelder beheimatet. Vom Iran unterstützte Milizen und syrische Kräfte kontrollieren das Gebiet, das in den vergangenen Monaten auch Ziel mutmaßlich israelischer Luftangriffe war, die demnach auf iranische Versorgungsrouten abzielten.

Die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete zunächst nicht von Luftangriffen. Die syrische Mission bei den Vereinten Nationen ließ Bitten um eine Stellungnahme zunächst unbeantwortet. Die staatliche Nachrichtenagentur in Katar berichtete dagegen von einem Telefonat zwischen dem Außenminister des Landes und dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan. Doha hatte zuletzt eine gewisse Mittlerrolle zwischen dem Iran und den USA hinsichtlich der Spannungen wegen des iranischen Atomprogramms eingenommen.

Aus dem Iran gab es zunächst ebenfalls keine Reaktion auf die US-Luftangriffe während des für Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan. Austin sagte, er habe diese auf Weisung von Präsident Joe Biden angeordnet. „Wie Biden deutlich gemacht hat, werden wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Leute zu verteidigen, und wir werden stets zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl reagieren“, sagte Austin. „Keine Gruppe wird unsere Truppen straflos angreifen.“

(felt/dpa)
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