Bürgerkrieg in Syrien Erdogan kritisiert Flüchtlingspolitik der EU

Ankara · Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat der EU vorgeworfen Syrienflüchtlinge dem "Tod im Meer" zu überlassen. Die Türkei lasse dagegen "ihre Brüder nicht im Stich". Zwei Millionen Syrer sollen sich in der Türkei in Sicherheit gebracht haben.

Recep Tayyip Erdogan: Das ist der türkische Staatspräsident
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Recep Tayyip Erdogan hat Europa eine zu große Zurückhaltung bei der Aufnahme syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge vorgeworfen. Die EU-Staaten hätten bislang lediglich 200.000 Syrer aufgenommen, die Türkei dagegen zwei Millionen, sagte Erdogan am Samstag in Gaziantep nahe der Grenze zu Syrien. "Die westlichen Staaten, die nach eigenen Angaben viel reicher sind als wir, überlassen die Flüchtlinge dem Tod im Meer", klagte er mit Blick auf die zahlreichen Flüchtlingsdramen im Mittelmeer.

Die Türkei dagegen lasse "ihre Brüder nicht im Stich" und werde den Syrern nicht die Tür verschließen, betonte Erdogan. Nach jüngsten Angaben hat die Türkei seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien vor vier Jahren mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen und für sie bislang umgerechnet fünf Milliarden Euro aufgewendet.

Aus Geldmangel hatte das Welternährungsprogramm (WFP) der UNO im vergangenen Monat die Finanzierung von neun Flüchtlingslagern in der Türkei gestoppt.

(AFP)
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