Terrormiliz in Syrien Kurdische Kämpfer drängen IS in nördlichen Grenzprovinzen zurück

Beirut · Kurdischen Kämpfern ist es nach Angaben von Aktivisten gelungen, die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in den nördlichen Grenzprovinzen von Syrien zurückzudrängen.

So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
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Foto: ap

Unterstützt von Luftangriffen der US-geführten Koalition gegen den IS hätten Kämpfer der Volksverteidigungseinheiten (YPG) rund ein Dutzend Dörfer an den Rändern der syrischen Provinz Raka, der Hochburg der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), zurückerobert, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Acht Dörfer am westlichen Rand der Provinz stünden nun unter Kontrolle der Kurdenmiliz, ebenso wie vier weitere Dörfer nahe einer Grenzstadt der Provinz Hassake östlich von Raka.

Bei den Gefechten seien mindestens acht IS-Kämpfer und drei kurdische Milizionäre getötet worden, berichtete die Beobachtungsstelle. Die Auseinandersetzungen dauerten nach ihren Angaben teilweise weiter an.

Der IS hatte Ende Februar eine Offensive in der Provinz Hassake gestartet und seither zahlreiche Dörfer erobert. Am Samstag begannen die Extremisten ihren Vormarsch auf die gleichnamige Provinzhauptstadt. Sie standen am Wochenende rund vier Kilometer vor Hassake.

Derweil wurde bekannt, dass der IS bei der Eroberung der irakischen Stadt Mossul nach Angaben der Regierung in Bagdad zahlreiche Waffen und Fahrzeuge aus Armeebeständen in ihren Besitz gebracht hat. "Beim Fall von Mossul haben wir viele Waffen verloren", sagte der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi am Sonntag im Staatsfernsehen. Unter anderem seien bei den Kämpfen im Juni vergangenen Jahres 2300 gepanzerte Geländefahrzeuge vom Typ Humvee in die Hände der Extremisten gefallen.

Der Wert der von den USA gelieferten Fahrzeuge dürfte mehrere hundert Millionen Dollar betragen. Im vergangenen Jahr hatte das US-Außenministerium eine Lieferung von eintausend mit Waffensystemen bestückten Humvees an den Irak genehmigt, die knapp 560 Millionen Dollar kosten sollten.

Die IS-Miliz hatte die Armee am 10. Juni 2014 aus Mossul, der zweitgrößten Stadt des Landes, vertrieben. Die Dschihadisten kontrollieren inzwischen weite Gebiete im Nordirak. Dabei fielen ihnen große Mengen an Waffen und Munition sowie andere Rüstungsgüter in die Hände, die von den fliehenden Armeeeinheiten zurückgelassen wurden.

(afp)
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