Chemiewaffen in Syrien Inspektoren finden angeblich Spuren von Giftgas

Amsterdam · Internationale Inspektoren haben Insidern zufolge in Syrien Spuren des Nervengases Sarin sowie des NX-Gases bei der Durchsuchung eines militärischen Forschungsstandortes gefunden. Es habe sich um chemische Vorprodukte für die Herstellung der Giftstoffe gehandelt, berichteten mit der Angelegenheit vertraute Personen aus Diplomatiekreisen.

Die wichtigsten Gruppierungen der syrischen Opposition
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Foto: dapd, Mohammad Hannon

Die im Dezember und Januar gefundenen Mittel seien gegenüber den Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) nicht deklariert worden, "Dies ist ein ziemlich starker Hinweis darauf, dass sie bezüglich Sarin gelogen haben", sagte eine der Personen. Bisher hätten die Verantwortlichen keine zufriedenstellende Erklärung für diesen Fund geliefert.

2013 hatte Syriens Regierung auf internationalen Druck hin zugestimmt, das gesamte C-Waffen-Arsenal des Landes aufzugeben und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) beizutreten. Anlass war ein Angriff mit Nervengas in der Nähe von Damaskus, bei dem Hunderte Menschen getötet wurden. Der Westen macht die syrische Regierung dafür verantwortlich, die USA drohten damals mit Militärschlägen.

Die Führung unter Präsident Baschar al-Assad in Damaskus beschuldigt dagegen Rebellen, das Gas Sarin eingesetzt zu haben, sagte aber ihre Kooperation bei der Vernichtung sämtlicher C-Waffen zu. Unter der Leitung der OPCW wurden 1300 Tonnen Kampfstoffe zerstört, die aus Syrien abtransportiert wurden.

(REU)
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