Massive Bombenangriffe 24 Tote und zahlreiche Verletzte bei syrischen Luftangriffen

Damaskus · Die syrische Luftwaffe hat bei massiven Bombenangriffen auf Rebellen mindestens 24 Menschen, darunter auch Kinder, getötet. Am Mittwoch seien in mehreren Regionen Syriens insgesamt 113 Luftangriffe geflogen worden, berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

 In Syrien hatte es zuvor stark geschneit: Offenbar nutzte das Regime das bessere Wetter nach dem Wintersturm, um die Angriffe wieder zu intensivieren.

In Syrien hatte es zuvor stark geschneit: Offenbar nutzte das Regime das bessere Wetter nach dem Wintersturm, um die Angriffe wieder zu intensivieren.

Foto: dpa, sk sh

Zugleich einigten sich die Armee von Machthaber Baschar al-Assad und die Rebellen auf eine Feuerpause für das letzte von Regimegegnern gehaltene Viertel der Stadt Homs. In einem Interview mit der tschechischen Zeitschrift "Literarni noviny" dämpfte Assad jedoch Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Blutvergießens.

Vor einem möglichen Treffen der Regierung mit Oppositionspolitikern in Moskau Ende Januar müsse man realistisch bleiben, sagte Assad. Es gehe noch nicht um den Beginn eines Dialogs, sondern nur um die Vorbereitung der Grundlagen für mögliche spätere Gespräche. Zu den Streitpunkten zählten die Einheit Syriens, der Kampf gegen Terrororganisationen und die Unterstützung der Armee. Die letzten Gespräche zur Beendigung des 2011 begonnenen Blutvergießens waren vor einem Jahr in Genf gescheitert. Die Opposition lehnt neue Gespräche bisher ab.

Unter den Todesopfern der Luftangriffe vom Mittwoch seien auch sechs Kinder, berichteten die Menschenrechtler. 50 Menschen wurden nach diesen Angaben verletzt. Offenbar nutzte das Regime nach dem Ende eines Wintersturms besseres Wetter, um die Angriffe auf die Rebellen wieder zu intensivieren. Dagegen gab es in Homs, der drittgrößten Stadt Syriens, einen kleinen Hoffnungsschimmer für die notleidende Zivilbevölkerung. Dank der Feuerpause erreichte ein UN-Hilfskonvoi den noch von Rebellen gehaltenen Stadtteil Al-Waer. Die Fahrzeuge brachten Lebensmittel und andere Hilfsgüter in das umkämpfte Viertel. Die Waffenruhe soll nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter zehn Tage dauern. Weitere Gespräche über ein Ende der Kämpfe sollten folgen.

Nach Angaben des UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, starben in dem seit fast vier Jahren andauernden Bürgerkrieg 220 000 Menschen. Auf einer Pressekonferenz in Genf begrüßte er zugleich Russlands Bemühen, Regierung und Opposition in Moskau wieder an einen Tisch zu bringen.

(dpa)
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