UN-Botschafterin würde Donilon ablösen Susan Rice soll Obamas neue Sicherheitschefin werden

Washington · Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Tom Donilon, tritt nach Angaben aus Regierungskreisen zurück und wird von der bisherigen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, ersetzt.

 Susan Rice soll offenbar die künftig für Sicherheitsbelange des US-Präsidenten verantwortlich sein.

Susan Rice soll offenbar die künftig für Sicherheitsbelange des US-Präsidenten verantwortlich sein.

Foto: dpa, Justin Lane

Bei den UN folgt Rice Obamas langjährige Beraterin Samantha Power. Noch am Mittwoch wollte Obama die beiden Personalien bekanntgeben, die ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AP vorab bestätigte.

Donilon dürfte demnach noch bis Anfang Juli im Amt bleiben und Obama bei dem Gipfeltreffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Wochenende sowie bei zwei Auslandsreisen nach Europa und Afrika beraten. Der 58-Jährige war seit dem Amtsantritt von Obama einer der engsten außenpolitischen Berater des US-Präsidenten. Er plante die Anti-Terrorismus-Strategie der USA mit - darunter auch den tödlichen Angriff auf Ex-Al-Kaida-Chef Osama bin Laden - und forcierte engere Beziehungen Washingtons zu Asien.

Donilons Abgang in diesem Jahr war aber bereits erwartet worden. Rice, die Obama ursprünglich auch als Kandidatin für die Nachfolge von Ex-Außenministerin Hillary Clinton vorgesehen hatte, galt für Donilons Posten bereits zuvor als aussichtsreiche Anwärterin.

Die UN-Botschafterin der USA hatte sich selbst aus dem Rennen um das Außenministerium genommen, nachdem sie sich im Zusammenhang mit der Erstürmung der US-Botschaft im libyschen Bengasi viel Kritik von den Republikanern eingehandelt hatte. Sie hatte damals gesagt, es habe sich um eine spontane Reaktion auf ein islamfeindliches Video gehandelt - eine Einschätzung, die sich später als falsch herausstellte.

Rice hatte ihren Verzicht auf den Posten des US-Chefdiplomaten damit begründet, dass sie nicht wolle, dass ein Kampf zwischen den Parteien um ihre Nominierung dem Weißen Haus schade. Anders als das Außenministeramt, das schließlich John Kerry übernahm, bedarf der Posten des Nationalen Sicherheitsberaters keiner Bestätigung durch den Senat.

Ersetzt werden soll Rice bei den UN durch die Menschenrechtsexpertin und frühere Beraterin des Weißen Hauses, Samantha Power. Sie leitete unter anderem das Menschenrechtsbüro im Weißen Haus. Im Februar verließ Power die Regierung, war aber bereits im Vorfeld als Favoritin für die Rice-Nachfolge gehandelt worden.

Die Absolventin der Yale-Universität und der Juristischen Fakultät von Harvard erhielt 2003 den Pulitzer-Preis für ihr Buch "A Problem From Hell: America and the Age of Genocide".

(AP/felt)
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