Südsudan Rettungsaktion für deutsche Staatsbürger erfolgreich beendet

Berlin · Die Bundeswehr hat deutsche Staatsbürger aus dem afrikanischen Krisenstaat Südsudan in Sicherheit gebracht. Damit ist auch die Botschaft in der Hauptstadt geschlossen. Die USA entsenden hingegen Soldaten zum Schutz ihrer Botschaft.

 Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verlassen das Land

Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verlassen das Land

Foto: ap, SA

Der letzte von insgesamt vier Transall-Flügen der Bundeswehr aus der südsudanesischen Hauptstadt Juba sei in der ugandischen Stadt Entebbe gelandet, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. "Damit ist die Evakuierung deutscher Staatsangehöriger aus dem Südsudan abgeschlossen." Angesichts der Eskalation des Konflikts im Südsudan hatte die Bundeswehr eine Evakuierungsmission in dem ostafrikanischen Land gestartet. "Mit dem letzten Flug sind auch die Mitarbeiter der deutschen Botschaft ausgereist", sagte die Sprecherin. "Die Botschaft Juba wurde vorübergehend geschlossen."

Südsudans Hauptstadt war am Wochenende von heftigen Kämpfen zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar erschüttert worden. Die Gefechte ließen ein Wiederaufflammen des Bürgerkriegs befürchten, der das Land seit Dezember 2013 zerrissen hat. Allein am Freitag, dem ersten Tag der Gefechte, wurden laut Regierungsangaben mehr als 300 Menschen getötet. Erst am Montagabend verständigten sich die Konfliktparteien unter internationalem Druck auf eine Waffenruhe. Seitdem beruhigte sich die Lage in Juba.

Neben rund hundert deutschen Staatsbürgern brachte die Bundeswehr in etwa ebenso viele Angehörige anderer Nationalitäten wohlbehalten außer Landes. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, mit jeder Transall-Maschine seien rund 50 Passagiere evakuiert worden.

Neben deutschen Staatsangehörigen wurden demnach EU-Bürger unter anderem aus Frankreich, Großbritannien, Malta, Polen, Zypern sowie Staatsangehörige aus Norwegen, den USA, Kanada, Australien, Kenia, Uganda und weiteren Staaten transportiert. Mit dem ersten Flug seien auch drei verletzte chinesische Soldaten der UN-Mission UNMISS und ein äthiopischer Blauhelmsoldat ausgeflogen worden.

An Bord der Transall-Maschinen wurden die Ausgeflogenen von einem Krisenunterstützungsteam mit Ärzten und Sanitätern der Bundeswehr und Mitarbeitern des Auswärtigen Amts betreut. "Mitarbeiter der deutschen Botschaft Kampala betreuen die Evakuierten in Entebbe konsularisch und unterstützen diese bei der Heimreise nach Deutschland oder in andere Staaten", hieß es aus dem Auswärtigen Amt weiter.

Die USA entsenden derweil 47 Soldaten zum Schutz ihrer Botschaft und Diplomaten in den afrikanischen Krisenstaat. Dies kündigte Präsident Barack Obama in einem in Washington veröffentlichten Brief an den Kongress an. Weitere 130 Soldaten stehen demnach im ostafrikanischen Dschibuti für eine mögliche Entsendung in den Südsudan bereit.

Die entsendeten Soldaten seien für den Kampf ausgerüstet, ihre Mission bestehe jedoch darin, US-Bürger und US-Eigentum zu schützen, hieß es in dem Brief Obamas. Im Gegensatz zu Deutschland haben die USA ihre Botschaft in der südsudanesischen Hauptstadt Juba nicht geschlossen.

(crwo/AFP)
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